Reisen und Gang ins Wirtshaus schieben Teuerung an

Vier Monate lang lag die Inflation bei 1,0 Prozent, im Juli kletterte sie ein wenig in die Höhe.

Die Inflation hat sich im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht und betrug 1,2 Prozent, nachdem sie vier Monate bei 1,0 Prozent gelegen war. Als Preistreiber erwiesen sich Ausgaben für Restaurants und Hotels, insbesondere der Gang ins Wirtshaus wurde teurer. Tanken dagegen kostete deutlich weniger. Der tägliche Einkauf wurde um 1,1 Prozent teurer, der wöchentliche Einkauf verbilligte sich.Der Preis für den sogenannten Miniwarenkorb, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, verringerte sich im Jahresabstand um 0,5 Prozent, teilte die Statistik Austria am Freitag mit.

Der Mikrowarenkorb hingegen, der überwiegend aus Nahrungsmitteln besteht und den täglichen Einkauf repräsentiert, kostete um 1,1 Prozent mehr. Im Juni war er um 1 Prozent teurer geworden - die Statistiker haben die Daten für den Vormonat um 0,1 Prozentpunkte (von zuvor 0,9 Prozent) nach oben revidiert.

Billiger Treibstoff

Ohne billigeren Treibstoff hätte die Inflation im Juli sogar 1,6 Prozent betragen, erklärte die Statistik Austria.Tanken verbilligte sich im Jahresabstand um 9,7 Prozent, wobei der Preis für Diesel um 11,7 Prozent zurückging und jener für Superbenzin um 6,9 Prozent.

Stark verbilligt - um 19,3 Prozent - hat sich auch Heizöl. Dieser Posten drückte die gesamte Haushaltsenergie ins Minus (-2,7 Prozent). Strom kostete etwas mehr (+0,3 Prozent), feste Brennstoffe verteuerten sich um 1,8 Prozent und Fernwärme um 4,6 Prozent. Die Gaspreise sanken leicht um 0,3 Prozent.

Teure Flugtickets

Ausschlaggebend für den Anstieg der Juli-Jahresinflation war die zunehmende Preisdynamik beim Reisen sowie bei der Wohnungsinstandhaltung (+1,3 Prozent nach +1,0 Prozent im Juni). Deutlich mehr war für Wohnungsmieten zu berappen (+4,8 Prozent); die Betriebskosten für Mietwohnungen stiegen um 3,3 Prozent.

Fürs Verreisen mussten die Österreicher im Juli ebenfalls tiefer in die Geldbörse greifen. Flugtickets kosteten um 8,5 Prozent mehr, im Juni hatten sie sich noch um 1,8 Prozent verbilligt. Pauschalreisen waren um 1,2 Prozent teurer, einen Monat zuvor waren sie um 0,3 Prozent günstiger gewesen.

Die Nahrungsmittelpreise stiegen nur moderat um 0,5 Prozent. Fleisch kostete um 1,2 Prozent und Brot um 1,3 Prozent mehr. Obst verteuerte sich um 3,2 Prozent, Gemüse um 0,6 Prozent. Milch, Käse und Eier wurden hingegen insgesamt um 2,6 Prozent billiger.

Die durchschnittliche Teuerung für den Einkauf eines typischen Pensionistenhaushalts lag im Juli - wie schon im Juni - bei 1,3 Prozent. Hauptgrund für die Differenz zur allgemeinen Teuerung waren die Preisanstiege im Bereich Gesundheitspflege. Diese Ausgabengruppe ist im Pensionistenpreisindex stärker gewichtet, ebenso wie Versicherungsdienstleistungen. Treibstoffe spielen hingegen eine geringerer Rolle, sodass sich die Verbilligungen bei Diesel und Benzin weniger stark dämpfend auf den Pensionistenpreisindex auswirkten.

Eine Grafik zeigt die Inflation in Österreich im Juli 2015 im Vergleich zum Vorjahr.

In der Eurozone ist die jährliche Inflationsrate im Juli gegenüber Juni unverändert bei 0,2 Prozent geblieben. Österreich hat die zweithöchste Teuerung in der EU, nur Malta liegt noch leicht darüber.

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