Recycling-Weltmeister: Aluminium-Schrott spart gigantische Energiemengen ein

Vom Aluminiumproduzenten Alcoa bis zum Getränkehersteller Cola: Obama verpflichtend zu klimaschonenden Maßnahmen.
Die Ranshofener AMAG machen glänzende Geschäfte mit Recycling-Alu und können dabei 95 Prozent Energie bei der Alu-Herstellung einsparen. Die Oberösterreicher sind mit 80 Prozent Sekundäralu-Einsatz weltweit führend.

Getränkedosen, Autofelgen, Fenster, Garagentore, Motorhauben, Stanz- und Blechabfälle – Aluminium-Schrott ist ein überaus begehrtes Recyclingmaterial. In einem Einzugsradius von etwa 500 Kilometern kauft der oberösterreichische Konzern AMAG (1,1 Milliarden Euro Umsatz, fast 2000 Mitarbeiter) Alu-Abfälle in rekordverdächtigen Mengen zu.

Im Vorjahr durchliefen 366.300 Tonnen Alu-Schrott die Sortieranlagen mit Lasertechnologie und wurden von Verunreinigungen befreit und allfällige Legierungen sortenrein getrennt. So wird in Ranshofen mittlerweile 80 Prozent Recycling-Alu in der Produktion eingesetzt, um damit u. a. Walz- und Gussaluminium zum Beispiel für die Autoindustrie herzustellen.

Recycling-Weltmeister: Aluminium-Schrott spart gigantische Energiemengen ein

Dass Aluminium ein Auslöser für Alzheimer ist, lässt sich bis heute nicht wissenschaftlich belegen. Mit Sicherheit ausschließen lässt sich ein Risiko jedoch ebenfalls nicht. Zufriedenstellendere Antworten können erst weitere Forschungen liefern.

„Wir sind beim Alu-Recycling in unserem Produktmix Automobil, Luftfahrt und Verpackung weltweit führend“, sagt AMAG-Sprecher Leopold Pöcksteiner zum KURIER. Und der scheidende Vorstandschef Helmut Wieser fügt hinzu: „Wir sparen dabei 95 Prozent Energie. Alu können sie 50, 60 Jahre lang immer wieder recyceln.“ Und das ohne Qualitätsverlust.

Zum Vergleich: Für die Erzeugung einer Tonne Primäraluminium braucht man nicht nur zwei Tonnen teure Tonerde, sondern auch 13.000 Kilowattstunden Strom. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von viereinhalb Einfamilienhäusern.

An ANA Boeing Co's 787 Dreamliner plane, which flew from Sapporo, lands at Haneda airport in Tokyo

In Flugzeugen steckt viel Alu

40.000 Flugzeuge

In Ranshofen werden jährlich auch 58.000 Tonnen Primäraluminium erzeugt. Es kommt bei besonders hochwertigen Flugzeug-Bauteilen (Außenhaut, Tragflächen) zum Einsatz – unter anderem in Boeing- und Airbus-Fliegern. Das heißt: Je höher die verkauften Flugzeugstückzahlen sind, desto schöner glänzt auch die Bilanz der AMAG.

So rechnen die Ranshofener sogar damit, dass sich in den nächsten Jahrzehnten die Zahl der Flugzeuge von 20.000 auf 40.000 verdoppeln wird. Auch müssen ältere Modelle durch energieeffizientere Flieger ersetzt werden.

„Wir werden dadurch profitierten“, prophezeit Vorstandschef Wieser in seinem Abschiedsstatement.

Recycling-Weltmeister: Aluminium-Schrott spart gigantische Energiemengen ein

Flüssigaluminium wird rund um die Uhr an Autofabriken geliefert

Zugleich ist die AMAG nicht nur in deutschen Autoindustrie-Metropolen wie zum Beispiel in Dingolfing bei BMW, in Ingolstadt bei Audi und in Zuffenhausen bei Porsche eine fixe Größe. Auch in Fahrzeugen von Fiat, Ford, Mercedes, Renault und Volkswagen stecken Aluteile aus Ranshofen.

Außerdem wird flüssiges Aluminium per Lkw rund um die Uhr und sieben Tage in der Woche in die Gießanlagen verschiedener Autobauer geliefert. Und aus Alu-Walzplatten werden mit Kontursägen mittlerweile serienmäßige Formen geschnitten. Auch der britische Luxus-Autobauer Aston Martin, eine Tochter der Stuttgarter Daimler AG, setzt auf Zierleisten aus Ranshofen.

Dazu muss man wissen, dass der materialtypische und edle Glanz dieses Leichtmetalls nur durch den Einsatz von Primäraluminium erzielt werden kann.

Kommentare