RBI mit Gegenwind in Polen

Nach dem hohen Verlust von knapp einer halben Milliarde Euro im Vorjahr will sich die Raiffeisen Bank International (RBI), wie berichtet, zum Teil neu aufstellen. Generell liegt die Bank mit ihren im Februar gestarteten Maßnahmen laut Vorstandschef Karl Sevelda im Plan. Die „leichten Verzögerungen“ bei den Verkäufen von Töchtern würden den Zeitplan nicht infrage stellen, sagte er anlässlich der Präsentation der Halbjahreszahlen.

Wie auch immer, das geplante Gesetz sowie die Neuwahlen in zwei Monaten bremsen den Verkauf. „Er ist aber nicht gestoppt“, stellt Sevelda klar. „Wir stehen weder mit dem Rücken zur Wand noch haben wir etwas zu verschenken.“
Natürlich würde jeder Interessent, darunter Commerzbank, Deutsche Bank, Santander und französische Banken, den worst case einpreisen. Um den Verkauf zu erleichtern, werde überlegt, die Frankenkredite aus der Polbank abzuspalten und das Risiko bei der RBI zu belassen. Weiteres Problem: Die Bank muss zugleich an die Börse gebracht werden. Das fordert die Aufsicht in Warschau.
In anderen Ländern läuft es besser. In der Ukraine konnten die Verluste eingegrenzt werden, in Ungarn nähere sich die RBI dem Break Even. In Tschechien und der Slowakei seien die Ergebnisse exzellent, in Russland der Gewinn mit 180 Mio. Euro „sehr respektabel“, so Sevelda.
Unterm Strich sank der Gewinn um 16,4 Prozent auf 288 Mio. Euro. Im Gesamtjahr kann es allerdings einen Verlust geben, da der Großteil der Restrukturierungskosten von 550 Mio. Euro noch heuer verbucht werde. Die RBI-Aktie stieg dennoch um 9,4 Prozent.

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