RBI-Chef Strobl: "Kapitalquote ist deutlich ausreichend"

Gewinn von RBI sank auf 571 Mio. Euro
Die Raiffeisen Bank International sieht keine Anzeichen dafür, dass ihre russische Tochter verstaatlicht werden könnte.

Johann Strobl, Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), bekennt sich zum Tochterinstitut in Russland. Im Gespräch mit der "ZiB2" bekräftigte er, die Bank nicht aufgeben zu wollen, auch nicht durch einen Verkauf. "Man kann sich nicht so einfach von einem Land zurückziehen." Das wäre ein langfristiger Prozess, den auch die Rahmenbedingungen rechtzufertigen hätten.

Für eine drohende Verstaatlichung (der RBI und anderer ausländischer Unternehmen) sieht Strobl keinerlei Anhaltspunkte. Sollte es doch dazu kommen, würde dies bedeuten, dass "eine gute Bank mit einem wesentlichen Beitrag zu unserer Gruppe ausscheidet". Daraus würden sich aber für die RBI keinerlei Schwierigkeiten ergeben, denn wesentlich sei die Kapitalquote. "Und die ist deutlich ausreichend", sagte der Bankchef. Dass daher ein staatlicher Schutzschirm notwendig werde, "kann ich ausschließen".

Bei der russischen RBI handle es sich um eine russische Bank und nicht um ein grenzüberschreitendes Institut. Sie habe bis dato als Brückenbauer zwischen West und Ost gut funktioniert. Ein Rückzug aus moralischen Gründen ist daher laut Strobl nicht nötig. "Die vier Millionen Privatkunden und Klein- und mittlere Unternehmen haben mit dem Krieg nichts zu tun."

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