Innviertler Familienunternehmen baut weitere 20 Stellen ab
Zusammenfassung
- Hammerer Aluminium Industries baut nach Ende der Kurzarbeit weitere 20 Stellen in der Verwaltung in Ranshofen ab.
- Seit 2022 wurden konzernweit 450 Arbeitsplätze gestrichen und der Umsatz sank von 989 auf 822 Mio. Euro.
- Das Unternehmen begründet die Maßnahmen mit strukturellen Problemen, Investitionszurückhaltung der Kunden und dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
Hammerer Aluminium Industries (HAI) mit Zentrale in Ranshofen bei Braunau baut weitere 20 Stellen in der Zentrale ab, nachdem 2024 bereits konzernweit 250 Jobs gestrichen wurden, bestätigte das Familienunternehmen einen Bericht der Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) am Dienstag. Die Stellen sollen vor allem in der Verwaltung wegfallen.
Seit 2022 fielen 450 Arbeitsplätze weg, 170 davon in Ranshofen. Auch der Umsatz ging von 989 auf 822 Mio. Euro zurück. "Unsere Kunden tun sich allesamt schwer. Das hat sich abgezeichnet und trifft nicht nur die Autoindustrie, sondern auch den Maschinenbau und die Baubranche. Die Stimmung ist schlecht, es wird wenig investiert", erklärte Vorstandsvorsitzender Rob van Gils in den OÖN. Das Innviertler Familienunternehmen verarbeitet Aluminium und beliefert Industrien von der Automobilbranche bis zum Bau. HAI hat acht Standorte in Österreich, Deutschland, Rumänien, Polen und Südkorea.
Kurzarbeit läuft mit Jahresende aus
Das Kurzarbeitsmodell, das seit 15 Monaten für die Angestellten, die den kleineren Teil der Belegschaft ausmachen, galt, läuft mit Jahresende aus. Dabei musste die Belegschaft auf 15 Prozent des Gehalts verzichten.
"Wir sehen, dass das Problem kein temporäres ist, sondern ein strukturelles." Darum nehme man nun Anpassungen vor, die "sehr sozialverträglich" geschähen, so van Gils. In den vergangenen Jahren seien die Zahl der Leiharbeiter stark gesenkt und Pensionierungen nicht nachbesetzt worden. In Ranshofen sind 630 Mitarbeiter tätig, in der Gruppe sind es 1.700.
"Wir sind deutlich zu teuer geworden und müssen als Standort schauen, unsere Wettbewerbsfähigkeit zurückzuerlangen", so van Gils in der Zeitung. In der jüngeren Vergangenheit investierte HAI mehr als 100 Millionen Euro, vor allem in eine neue Strangpresse und in ein Logistikzentrum in Ranshofen. Im Autozulieferwerk wurden die Anlagen auch Richtung E-Mobilität ausgerichtet. Derzeit betrage die Auslastung 60 Prozent. Heftig kritisiert van Gils den Zollstreit der EU mit den USA und die Vorgangsweise beim Green Deal der EU.
HAI ist 2007 aus dem Aluminiumkonzern Amag heraus entstanden und gehört zu 74,9 Prozent der Familie Hammerer und zu 25,1 Prozent van Gils.
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