Preise für Gebrauchtwagen zogen seit dem Vorjahr an

Symbolbild
Der Gebrauchtwagenmarkt in den USA spielt verrückt: Gebrauchte Autos teilweise teurer als bei Erstzulassung. Wie es hierzulande aussieht.

Während in den USA der Gebrauchtwagenmarkt verrückt spielt, sind die Preise für Gebrauchtwagen in Österreich seit Mitte 2020 moderat gestiegen. Wie eine Auswertung von Autoscout24 zeigt, betrug der Durchschnittspreis in der ersten Jahreshälfte 2020 noch um die 20.000 Euro, aktuell sind es über 22.000 Euro. Auch beim Online-Marktplatz Willhaben bestätigte man auf APA-Anfrage, dass es derzeit eine hohe Nachfrage bei geringem Angebot gebe.

"Generell sind die Anfragen zu Gebrauchtwagen auf unserer Plattform so hoch wie noch nie, jedoch der verfügbare Bestand so gering wie schon lange nicht. Das lässt die Preise anziehen", sagte ein Pressesprecher von Willhaben.

In den Daten der Statistik Austria, die die Preise von Gebrauchtfahrzeugen für die Inflationsberechnung erhebt, sind die steigenden Preise noch nicht ablesbar. Der Preisindex für gebrauchte Kraftwagen stieg seit Mitte 2020 nur leicht während jener für neue kräftig zulegte.

Deutlicher Preisanstieg in den USA

Die Gründe für den Preisauftrieb hierzulande sind unklar. Laut Willhaben besteht das Phänomen schon länger. In den USA stiegen die Preise für Gebrauchtwagen besonders deutlich, teilweise kosten gebrauchte Autos mehr als sie 2019 neu gekostet haben. US-Medien führen das unter anderem auf die Coronapandemie und den Chipmangel in der Autoindustrie zurück.

Laut dem Analysehaus Black Book beträgt der Preisanstieg in den USA im Schnitt 30 Prozent und betrifft vorwiegend das Oberklasse-Segment und Stadtgeländewagen (SUV). Insgesamt 73 Modelle von ein bis drei Jahre alten Autos würden derzeit gebraucht mehr kosten als bei der Erstzulassung. Preise für Gebrauchtwagen heizten in Amerika im April und Mai auch allgemeine Inflationsrate an.

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