Polizei griff ein: Twitter-Schriftzug nur halb von Hauptquartier abmontiert

Arbeiter entfernen Buchstaben vom ikonischen vertikalen Twitter-Schild, nachdem Elon Musk es in X umbenannt hat.
Musk erklärt Umbenennung des Dienstes zu "X" mit künftig erweiterten Funktionen der Plattform.

Tech-Milliardär Elon Musk erklärt die Umbenennung von Twitter zu X mit seinen weitreichenden Plänen für die Plattform. In den kommenden Monaten werde man unter anderem die Möglichkeit hinzufügen, dort jegliche Finanzgeschäfte abzuwickeln, schrieb Musk in der Nacht auf Dienstag.

Es werde auch umfassende Kommunikationsmöglichkeiten geben. "Es nicht der Fall, wo ein Unternehmen sich umbenennt, aber weiter dasselbe macht", betonte er.

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Der Name Twitter habe gepasst, als es hauptsächlich darum gegangen sei, 140 Zeichen lange Kurznachrichten zu veröffentlichen. Angesichts der geplanten neuen Funktionen müsse er aber weichen. Musk hatte mehrfach gesagt, er wolle auf Basis von Twitter eine "App für alles" mit dem Namen X aufbauen.

Es gab jedoch bisher kaum konkrete Schritte in diese Richtung. Bekanntestes Beispiel für eine Super-App, über die nahezu das gesamte digitale Leben laufen kann, ist WeChat in China.

Musk hatte am Wochenende die Namensänderung angekündigt, und am Montag wurde das bekannte Twitter-Logo mit dem blauen Vogel zumindest in der Web-Version der Plattform durch ein neues mit dem Buchstaben X ersetzt. Die Web-Adresse lautet aber weiterhin twitter.com - und auch anderswo auf der Website und in den Smartphone-Apps sind viele Überbleibsel von Twitter zu finden.

Unterdessen wurde beim Twitter-Hauptquartier in San Francisco das alte Logo von der Fassade abmontiert.

Ein Arbeiter auf einer Hebebühne montiert das Twitter-Logo an einem Gebäude.

Nach der Umbennung wurden die Buchstaben an der Kante des Gebäudes von Arbeitern entfernt. Allerdings lief die Demontage nicht ganz friktionsfrei. Die örtliche Polizei rückte zum Twitter Hauptquartier aus, um die Demontage kurzzeitig zu unterbrechen.

Laut The San Fancisco Standard mussten die Arbeiten unterbrochen werden, da es für die Hebebühne, die ebenfalls zum Einsatz kam, keine Genehmigung gab. Auch die behördlich vorgeschriebene Straßensperre bei solchen Arbeiten lag nicht vor.

Zumindest vorerst nicht. Denn das US-amerikanische Portal schreibt, dass es die Genehmigungen sehr wohl gab. Allerdings wurden diese nicht an den Sicherheitsdienst sowie den Eigentümer des Gebäudes weitergegeben.

So musste die Hebebühne entfernt werden, bevor die Sache mit der Genehmigung erledigt war. Vom Schriftzug Twitter blieb nur noch das "er" übrig.

Musk hatte Twitter im Oktober für rund 44 Milliarden Dollar (rund 40 Mrd. Euro) gekauft. Er räumte jüngst ein, dass die Werbeeinnahmen nur noch halb so hoch seien wie davor. Angesichts des über Jahre gewachsenen breiten App-Ökosystems würde Musk mit seinen Plänen für X gegen etablierte Rivalen bei Kommunikations- und Finanz-Anwendungen antreten.

Andererseits wäre es nicht das erste Mal, dass er gegen den Strom schwimmt. So setzte er als Tesla-Chef auf Elektroautos, während der Rest der Branche die Fahrzeuge für nicht wirtschaftlich hielt. Und seine Raumfahrtfirma SpaceX veränderte die Branche mit wiederverwendbaren Raketen.

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