Pleite eines bekannten Kaffeehaus-Betreibers

ARCHIV - Ein Tropfen Milch fällt spritzend in eine Tasse Kaffee (Archivfoto vom 20.02.2007). John Anthony Allan, Wissenschaftler aus London, hat ermittelt, wie viel Wasser etwa in die Produktion von Kaffeebohnen vom Setzen der Pflanze bis zum Endverbraucher geht: 140 Liter pro Tasse. Allan hat das Konzept des «virtuellen Wassers» entwickelt, mit dem sich umfassend der Verbrauch der weltweit knappen Ressource für alle nur erdenklichen Verbrauchsgüter errechnen lässt. Die Weltwasserwoche in Stockholm zeichnete ihn dafür am Donnerstag (21.08.2008) mit dem Wasserpreis aus. Foto: Tobias Felber (zu dpa-Korr. "Preis für «virtuelles Wasser»: Tasse Kaffee kostet 140 Liter Wasser" vom 21.08.2008) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Im Juli 2019 verstarb unerwartet der Vorsitzende der indischen Muttergesellschaft, welcher sich für den Fortbestand der Antragstellerin einsetzte.

„Die Antragstellerin betrieb bis Januar 2020 Cafés in Wien. Das erste Café wurde 2005 in der Tegetthoffstraße 7 in Wien eröffnet. Das zweite Café wurde 2007 als Franchise am Universitätsring 10 eröffnet“, teilt das Unternehmen dem Gericht mit. Zu Beginn waren beide Standorte erfolgreich, jedoch entwickelte sich der wirtschaftliche Erfolg des Cafés in der Tegetthoffstraße 7 negativ. Das Franchise -Café am Universitätsring 10 ist bis dato wirtschaftlich erfolgreich. Aufgrund der negativen wirtschaftlichen Entwicklung des Hauptstandortes in der Tegetthoffstraße 7 musste die indische Muttergesellschaft, Coffee Day Global Ltd, finanzielle Mittel zuschießen, um den Fortbestand der Antragstellerin aufrecht zu erhalten.“

Und weiter heißt es: „Im Juli 2019 verstarb unerwartet der Vorsitzende der indischen Muttergesellschaft, welcher sich insbesondere auch für den Fortbestand der Antragstellerin einsetzte. Danach entschied sich die Muttergesellschaft der Antragstellerin, keine weitere Zahlungen mehr an die Antragstellerin zu leisten. Nach dem Wegfall dieser Zahlungen war eine erfolgreiche Fortführung des Unternehmens trotz Bemühungen der Antragstellerin nicht mehr möglich. Eine positive Zukunftsentwicklung war auch nicht absehbar.“

Die Rede ist von der Coffee Day Gastronomie und Kaffeehandels GmbH, deren Allein-Gesellschafterin die A.N. Coffee Day International Limited in Zypern ist. Sie hat ein Insolvenzverfahren beantragt. Sämtliche Dienstverhältnisses wurden beendet. Elf Beschäftigte gab es laut Firmencompass 2019. Nicht bezahlt wurden Urlaubsgeld und Überstunden.

Am 1. Januar 2020 wurde das Cafe in der Tegetthoffstraße 7 verkauft. Einer Unternehmensschließung wird zugestimmt.

Das Unternehmen hat laut Firmenangaben rund 200.000 Euro Verbindlichkeiten. Die Aktiva bestehen aus einer Forderung in Höhe von 83.100 Euro. Doch laut Firmencompass hat das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2018/19 rund 7,118 Millionen Euro Kapitalrücklagen und einen Verlustvortrag in Höhe von 6,898 Millionen Euro.

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