Pleite: Bei Sicherheitsfirma wackeln 84 Jobs

Ein grimmiger Geier sitzt auf einer fallenden roten Linie.
Das Unternehmen hat seinen Hauptauftraggeber verloren und will künftig auch als Detektei arbeiten.

Über das Vermögen der Firma Security Concepts & Solutions GmbH, mit Sitz in Hafnerbach, Wimpassing, Niederösterreich, wurde heute am Landesgericht St. Pölten aufgrund eines Eigenantrages ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet. Das bestätigt Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform dem KURIER. 84 Mitarbeiter sind betroffen.

„Das Unternehmen wurde im November 2015 gegründet und ist im Bereich des Sicherheitsgewerbes tätig“, heißt es dazu von Creditreform. „Wolfgang St. hatte sein Einzelunternehmen in die GmbH eingebracht. Vorwiegend ist das Unternehmen als Subunternehmer für andere Firmen bei Veranstaltungen tätig, unter anderem für den Sicherheitskonzern G4S.“ Es werden Sicherungs- und Ordnerdienste verrichtet. Daher erklären sich auch der hohe Personalstand und die hohen Personalkosten in Höhe von 62.000 Euro pro Monat.

Die Ursachen

Die Insolvenzursachen liegen in der Erkrankung des Geschäftsführers, wodurch dieser mehrere Wochen keiner Tätigkeit nachgehen konnte. „In dieser Zeit sind die Personalkosten aus verschiedenen Gründen erheblich ausgedehnt worden, was in Kombination mit den öffentlichen Abgaben für das Personal zu massiven Abgängen geführt hat“, heißt es im Antrag. „Zu dieser Problematik ist dazu gekommen, dass unser Hauptauftraggeber G4S in den vergangenen beiden Monaten eine eigene Abteilung für Veranstaltungen aufgebaut hat, sodass wir in diesem Bereich keinerlei Aufträge mehr erhalten.“ Das habe zu massiven Verlusten geführt.

Es wurden Gegenmaßnahmen eingeleitet und das Personal wurde massiv reduziert. Letztlich musste das Unternehmen aber erkennen, dass diese Maßnahmen nicht mehr rechtzeitig gewirkt haben. Zurzeit können nicht alle Verbindlichkeiten bezahlt werden.

„Abseits der bisherigen Auftraggeber wurde begonnen, direkte Aufträge im Bereich Sicherung und Überwachung anzustreben“, heißt es weiter. „Wir verfügen nunmehr auch über eine Gewerbeberechtigung für das große Sicherheitsgewerbe und können sohin in Zukunft auch Dienstleistungen eines Detektivs anbieten.“

Der Fortbetrieb soll gesichert sein. In den nächsten 90 Tagen sollen die Einnahmen um 19.500 Euro höher sein als die Ausgaben. Damit können die Kosten für das Sanierungsverfahren abgedeckt werden. Den Gläubigern wird eine Quote von 30 Prozent Quote binnen zwei Jahren angeboten werden. Die Aktiva betragen rund 81.000 Euro und die Passiva rund 153.000 Euro.

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