Bittere Pleite eines sehr bekannten Beratungsunternehmens

Bittere Pleite eines sehr bekannten Beratungsunternehmens
Das Unternehmen hat beim Handelsgericht Wien Konkurs beantragt. Es soll nicht fortgeführt werden.

„Aufgrund von Altlasten, deutlich verschlechterter Marktlage und wenige Aussichten auf Verbesserung der Umfeldbedingungen für das Geschäftsmodell der Scholdan & Comp Gesellschaft für Finanz- und Unternehmenskommunikation mbH sieht sich der Geschäftsführer nicht in der Lage die Bedienung der Verbindlichkeiten auch nur mit Wahrscheinlichkeit zu gewährleisten“, teilt Scholdan & Comp dem Konkursgericht Wien mit. „Konkret machen der drohende Verlust des Hauptkunden und die de facto Fälligstellung des Finanzierungsrahmens durch die Hausbank im Mai eine Positive Weiterführung überaus unwahrscheinlich.“ Das Unternehmen gesteht die Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung ein.

Bittere Pleite eines sehr bekannten Beratungsunternehmens

screenshot Homepage

"Die inhabergeführte Agentur wurde 1991 gegründet, berät und unterstützt namhafte Unternehmen, Banken, Finanz­institutionen sowie Persönlichkeiten aus der Wirtschaft. Das erfahrene und erprobte Berater­team ist spezialisiert auf klassische Medien­arbeit und Kapital­markt­kommunikation, begleitet Change-Prozesse ebenso wie Transaktionen, entwickelt individualisierte Programme für CEO-Positionierungen und On-Boarding-Situationen und übernimmt die kommunikative Navigation bei strittigen Auseinander­setzungen und veritablen Unternehmens­krisen", heißt es auf der Firmen-Homepage.

So gestaltete Scholdan für bekannte Unternehmen wie Palfinger und die Post die Geschäftsberichte sowie für die BIG-Tochter ARE.

Schulden und Vermögen

Das Unternehmen um Bernhard Grabmayr hat nun die Reißleine gezogen. Es hat laut dem Gläubigerschutzverband Creditreform beim Handelsgericht Wien Konkurs beantragt.

Die Verbindlichkeiten werden mit rund 313.000 Euro beziffert, das Firmenkonto ist mit 197.000 Euro unter Wasser. Derzeit werden nur noch vier Mitarbeiter, darunter der Geschäftsführer, beschäftigt. Der monatliche Personalaufwand soll rund 22.000 Euro betragen. Die offenen Forderungen sind an die Hausbank verpfändet.

Bittere Pleite eines sehr bekannten Beratungsunternehmens

Bilanz 2017 und 2016 laut Creditreform

Keine Zukunft

Ein Fortbetrieb wird nicht geplant, da man damit rechnet, dass die Kunden ihre Verträge kündigen. Einer etwaigen Schließung durch den Insolvenzverwalter wird bereits zugestimmt.

Das Unternehmen wird laut Creditreform vom renommierten Sanierungsanwalt Stephan Riel vertreten, zum Masseverwalter wurde der bekannte Insolvenzexperte Christian Bachmann bestellt.

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Das Edikt des Justizministeriums

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