Ortovox, Jack Wolfskin & Co: Wer hinter den Outdoor-Marken steckt

Raus aus der Stadt, rauf auf den Berg: In turbulenten Zeiten wie diesen gewinnt das Draußensein in der Natur enorm an Bedeutung. Weitwandern, Trailrunning, Bergsteigen und Klettern liegen im Trend wie schon lange nicht – entsprechend groß ist die Nachfrage nach der passenden Ausrüstung. Gespart wird dabei nicht, der Outdoor-Bereich zählt derzeit noch zu den stabilsten Umsatzbringer im Handel. Davon profitieren auch spezialisierte Hersteller aus Bayern oder Südtirol, deren Familiengeschichte oft lange zurückreicht.
ORTOVOX
Die Bergsportmarke Ortovox wurde 1980 vom Österreicher Gerald Kampel gegründet. Der begeisterte Skitourengeher revolutionierte die Lawinenverschüttetensuche mit dem ersten Doppelfrequenz-Gerät „F2“. Der Firmenname setzt sich zusammen aus „Ortung“ und „Vox“ für Stimme. Seit 1988 produziert das bayrische Unternehmen funktionale Bergsportbekleidung aus und mit Wolle – und widersetzt sich dem Synthetik-Trend in der Branche. 2011 übernahm die die deutsche Schwan-Stabilo-Gruppe den Bergsportprofi. Zur Gruppe gehören auch die Marken Deuter Sports (Rucksäcke), Maier Sports (Skibekleidung) und Gonso (Fahrradbekleidung). Ortovox beschäftigt rund 150 Mitarbeitende.
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JACK WOLFSKIN
Der deutsche Outdoor-Pionier Jack Wolfskin wurde 1981 in Idstein im Taunus gegründet und wurde vor allem mit Multifunktionsjacken bekannt. Die Idee des herausnehmbaren Fleece stammte vom Bundesheerparka. Das Unternehmen wurde inzwischen mehrmals verkauft und gehört seit 2019 zum US-Golfausrüster Callaway. Jack Wolfskin beschäftigt weltweit mehr als 1.100 Mitarbeiter und betreibt rund 700 Läden.

PATAGONIA
Die für ihr Umwelt- und Klimaschutz-Engagement bekannte US-Marke Patagonia wurde 1973 als Kletterzubehör-Händler vom Bergsteiger und Globetrotter Yvon Chouinard gegründet. 1985 lancierte Patagonia seine erste Outdoor-Kollektion. 2022 verkaufte der heute 83-jährige Chouinard, sein Unternehmen mit rund 1.500 Mitarbeitern an gemeinnützige Stiftungen. Mit dem Erlös finanziert er Umweltprojekte weltweit.
THE NORTH FACE
Der kalifornische Outdoor-Gigant mit mehr als 10.000 Mitarbeitern ist benannt nach der Nordwand des Half Dome im Yosemite-Nationalpark. Das vor 50 Jahren vom Bergsteiger Doug Tompkins gegründete Unternehmen ist bekannt für neue Materialien und Technologien bei Outdoor- und Tech-Wear. Eigentümer von North Face ist die VF Corporation, zu der auch die Marken Timberland, Vans und Dickies gehören.

MAMMUT
Die Geschichte von Mammut reicht bis 1862 zurück, als in Seon/Schweiz eine Seilerei gegründet wurde. Heute ist die Marke eine der bekanntesten Outdoor- und Bergsport-Marken. Seit 2021 gehört Mammut mehrheitlich dem britischen Investor Telemos Capital aus London. Telemos erwarb die Marke vom Schweizer Mischkonzern Conzetta. 2015 verkaufte Mammut seine Seilproduktion an die Welser Firma Teufelberger. Die Mammut Sports Group AG ist in rund 40 Ländern tätig und beschäftigt ca. 800 Mitarbeitende.

DYNAFIT /SALEWA
Hinter den Marken Dynafit und Salewa steht die Südtiroler Oberalp-Gruppe von Heiner Oberrauch. Das 1981 gegründete Familienunternehmen mit Sitz in Bozen beschäftigt 1.300 Mitarbeiter an 14 Standorten weltweit. Die Bergsportmode und -ausrüstung wird in 60 Ländern weltweit verkauft. Auch die Marken Pomoca, WildCountry und Evolv gehören zu Oberalp. Ruth Oberrauch führt die speziell für Frauen entwickelte Outdoor-Marke LaMunt.
LA SPORTIVA
Der Familienbetrieb aus Ziano di Fiemme (Trient) am Fuße der Dolomiten zählt zu den Weltmarktführern bei Kletterschuhen. Er wurde 1928 vom Schuster Narciso Delladio gegründet und gehört auch heute noch zu Prozent der Familie Delladio. Die Schuhe werden nach wie vor mehrheitlich in Italien produziert. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 400 Mitarbeiter, die Produkte werde in 70 Länder weltweit vertrieben.
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