Opel will Grundstücksteile an Seestadt Aspern abgeben

Opel will Grundstücksteile an Seestadt Aspern abgeben
Aufgrund geringerer Produktion könnte der Autobauer künftig weniger Fläche brauchen. Der Nachbar zeigt Interesse.

Die Hinweise auf eine bevorstehende, deutliche Verkleinerung der Produktion im Opel Werk Wien Aspern verdichten sich. Wie gestern berichtet, könnten Ende des kommenden Jahres die Motorenproduktion zur Gänze und ein Teil der Getriebefertigung auslaufen. Dies würde nicht nur bedeuten, dass rund die Hälfte der derzeit 1200 Mitarbeiter gehen müsste; sondern auch, dass ein Teil der 600.000 großen Fläche nicht mehr benötigt würde. Opel scheint dafür bereits die Weichen zu stellen.

Laut KURIER-Informationen hat das Management bereits vor einiger Zeit mit dem unmittelbaren Nachbarn, der Wien 3420 AG, Kontakt aufgenommen. Dies ist die Entwicklungsgesellschaft der Seestadt Aspern. Opel soll bei der Gesellschaft offiziell angefragt haben, ob weiterhin Interesse an Teilen des Grundstücks bestehe. Schon bei Erschließung der Seestadt hätte die 3420 AG gerne auch das Opel-Gelände bekommen. Damals aber, vor rund zehn Jahren, habe Opel aber trotz Wirtschaftskrise an keine Verkleinerung oder Übersiedelung gedacht. Allerdings erhielt die 3420 AG eine Option auf das Grundstück, falls sich Opel zurückziehen sollte.

Unentgeltliche Nutzung

Diese Zusage war insofern leicht möglich, da die Fläche der Republik gehört. Und an der 3420 AG wiederum hält die Republik 27 Prozent, der Rest entfällt auf Töchter der Erste Group und Wiener Städtischen sowie der Wirtschaftsagentur Wien.

Als Unterstützung für die Ansiedelung in Wien darf Opel seit Ende der 70er-Jahre das Grundstück für knapp 100 Jahre unentgeltlich nutzen. Dennoch würde der Autobauer bei Abtreten von Fläche nicht auf finanzielle Kompensation verzichten. Die Summe kann dabei – je nach Flächengröße – in die Millionen gehen.

„Es gibt regelmäßig nachbarschaftliche Abstimmungsgespräche zu einer Vielzahl von Themen“, heißt es seitens der 3420 AG. Bereits in der Vergangenheit seien Teilflächen angekauft worden, die Opel nicht benötigte. Sollten weitere Flächen frei werden, müsste genau geprüft werden, für welche Zwecke diese geeignet wären. Die direkt an die Seestadt angrenzenden Gebiete seien jedenfalls attraktiv.

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