OMV-Chef: „Wir sind von Gazprom nicht mehr abhängig“

OMV-Chef: „Wir sind von Gazprom nicht mehr abhängig“
Die OMV schafft im zweiten Quartal 2024 ein starkes Plus im Chemiegeschäft. Der Energiebereich lief weniger gut.

Die OMV will endlich raus aus dem russischen Gas. Um dieses Ziel zu erreichen, will der teilstaatliche Öl-, Gas- und Chemiekonzern nun auf die genaue Einhaltung des Gas-Liefervertrages durch die russische Gazprom bestehen.

Laut diesem müsse das Gas an die slowakisch-österreichische Grenze geliefert werden, wie OMV-Chef Alfred Stern erklärt. 

Das werde der russische Konzern ab Jahresende nicht mehr einhalten können, wenn die Ukraine den Transitvertrag mit Russland nicht verlängert. 

Das würde die OMV wiederum begrüßen, die laut Stern nicht mehr auf das russische Gas angewiesen sei.

OMV hat Quellen diversifiziert

„Wir können alle unsere Vertragskunden beliefern, auch wenn das russische Gas nicht kommt. Wir haben von der OMV-Seite damit diese Abhängigkeit nicht mehr“, sagt Stern. 

Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs habe die OMV daran gearbeitet, ihre Quellen und Transportwege für Gas zu diversifizieren, und die Abnahmemengen von Gazprom so signifikant reduzieren können.

Zwischen den beiden Konzernen laufen aktuell mehrere Schiedsgerichtsverfahren, kommuniziert werde vor allem über Anwälte. 

Bereits seit Anfang 2023 setze man sich vor Gericht dafür ein, die Rechte der OMV zu wahren, sagt Stern. Er geht davon aus, in der zweiten Jahreshälfte mehr dazu sagen zu können. 

Rechtsfreier Raum

Wichtig sei ihm in dem Zusammenhang, dass keine Entscheidungen im rechtsfreien Raum getroffen werden, wie er sagt. 

Die OMV habe sich immer rechtskonform verhalten und auch die geltenden Sanktionsbestimmungen eingehalten. Pipeline-Gas sei davon ohnehin nicht umfasst.

Mit den am Mittwoch präsentierten Ergebniszahlen für das zweite Quartal zeigt sich Stern zufrieden – und das, obwohl der Umsatz zum Vorjahr um 16 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro zurückgegangen ist. 

Im Chemiegeschäft habe der Konzern den Betriebsgewinn um 100 Millionen Euro steigern können. Auch die Kapazitätsauslastung der Raffinerien sei gestiegen. 

Ein eher schwaches Ergebnis lieferte aufgrund regulatorischer Änderungen in Rumänien der Energiebereich.

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