OMV-Chef Stern wird Mandat nicht verlängern

Alfred Stern ist seit 2021 Vorstandsvorsitzender der OMV. Er wird sein Mandat nicht verlängern.
Zusammenfassung
- OMV-CEO Alfred Stern wird sein Mandat nicht über den 31. August 2026 hinaus verlängern.
- Stern leitete die größte Transformation in der Geschichte der OMV ein und initiierte bedeutende Projekte wie das Kunststoff-Joint-Venture Borouge.
- Sterns Entscheidung wird vom Aufsichtsratsvorsitzenden Lutz Feldmann bedauert, da er die OMV zukunftsgerichtet aufgestellt hat.
Der Vorstandsvorsitzende und CEO der OMV, Alfred Stern (60), wird seine Funktion nicht über die laufende Periode hinaus verlängern. Das habe er heute dem Aufsichtsratsvorsitzenden Lutz Feldmann bekannt gegeben, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Seine aktuelle Funktionsperiode läuft bis zum 31. August 2026.
Im April 2021 trat Stern in den OMV-Vorstand ein und übernahm die Leitung des neu geschaffenen Bereichs Chemicals & Materials. Am 1. September 2021 wurde Stern dann zum Vorstandsvorsitzenden der OMV bestellt. Er folgte Rainer Seele in der Position nach.
Im Juni 2023 wurde er vom Aufsichtsrat für zwei weitere Jahre bis zum 31. August 2026 wiederbestellt. Stern erhielt damals einen Drei-Jahresvertrag mit einer Verlängerungsoption um weitere zwei Jahre bei beidseitiger Zustimmung.
"Größte Transformation der Unternehmensgeschichte"
Stern habe "als CEO die größte Transformation in der Unternehmensgeschichte der OMV eingeleitet", streute ihm Feldmann in einer Aussendung Rosen. "Ich bedaure seine persönliche Entscheidung sehr. Wir verlieren einen CEO, der die OMV Gruppe mit einer klaren Vision zukunftsgerichtet und zukunftsfähig aufgestellt hat."
Stern selber wird in der Aussendung mit den Worten zitiert: "Unsere Transformation ist auf Kurs, und wir haben zentrale, wegweisende Meilensteine erreicht, die uns langfristig wirtschaftlichen Erfolg und nachhaltiges Wachstum ermöglichen. Ich danke dem Aufsichtsrat für das mir entgegengebrachte Vertrauen und die Möglichkeit, OMV für ein neues Zeitalter erfolgreich aufzustellen."
Stern machte seinen Doktor an der Montanuniversität Leoben. Seine berufliche Laufbahn startete bei DuPont de Nemours und führte zu internationaler Erfahrung in der Schweiz, Deutschland und den USA. Ab Juli 2018 war er CEO der OMV-Tochter Borealis. Seit 1. September 2021 ist er CEO der OMV-Gruppe und Aufsichtsratsvorsitzender der Tochterunternehmen OMV Petrom und Borealis sowie Mitglied des Aufsichtsrats bei Air Products and Chemicals in Allentown, USA.
Als besonderer Erfolg wird ihm von der OMV die Gestaltung des in Gründung befindlichen Kunststoff-Joint-Ventures Borouge mit der ADNOC angerechnet. OMV und ADNOC werden jeweils knapp 47 Prozent der Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen mit einem Wert von etwa 60 Mrd. Dollar (53 Mrd. Euro) halten. In seine Zeit fallen unter anderem auch die Kündigung der Gaslieferverträge mit Russland und die "Investition in Europas größtes Erdgasentwicklungsprojekt Neptun Deep in Rumänien".
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