Österreichs Unternehmer so optimistisch wie zuletzt 2008

Österreichs Unternehmer so optimistisch wie zuletzt 2008
Obwohl sich die Konjunktur abkühlt, wird die Geschäftslage weiterhin äußerst positiv bewertet.

Die Konjunktur verliert an Fahrt und die weltweiten politischen Risiken nehmen zu. Dennoch ist der österreichische Mittelstand nach wie vor in Hochstimmung: 62 Prozent der Unternehmen sind derzeit uneingeschränkt zufrieden mit ihrer Geschäftslage. Das sind zwar sechs Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr, entspricht aber immer noch dem höchsten Niveau des letzten Jahrzehnts – im Jänner 2008 war die Zufriedenheit letztmalig höher.

Besonders gut bewerten die Industrie- (71 Prozent) und Gesundheitsbranche (70 Prozent) ihre aktuelle Geschäftssituation. Gleich bleibt der Anteil derer, die die geschäftlichen Umstände als negativ bewerten: Sowohl 2018 als auch 2019 sind es fünf Prozent der Unternehmen.

Sehr zuversichtlich

Die mittelständischen Unternehmen in Österreich sind bislang nicht nur weitgehend zufrieden, sondern auch optimistisch, was das Geschäftsjahr 2019 betrifft: Jedes zweite Unternehmen (51 Prozent) rechnet heuer mit einem Umsatzwachstum. Im Durchschnitt erwarten die Unternehmen ein Umsatzplus von 1,7 Prozent, die höchste Umsatzsteigerung erhoffen sich Betriebe aus dem Industriebereich (1,9 Prozent) sowie der Tourismusbranche (1,8 Prozent). 

Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, für die 900 mittelständische, nicht kapitalmarktorientierte heimische Unternehmen mit 30 bis 2000 Mitarbeitern befragt wurden.

Gute Stimmung

„Die Stimmung im österreichischen Mittelstand ist bemerkenswert gut – gerade angesichts der eingetrübten weltweiten Konjunkturaussichten fällt das Urteil überraschend positiv aus“, sagt Erich Lehner, Managing Partner Markets bei EY Österreich. „Offensichtlich haben sich die verschlechterten Konjunkturprognosen noch nicht auf die Geschäftslage und -erwartungen der heimischen Unternehmen ausgewirkt. Tatsächlich ist die Umsatzentwicklung bei vielen Unternehmen immer noch sehr zufriedenstellend.“

Zudem würden die geopolitischen Spannungen den Mittelstand offenbar deutlich weniger als Großkonzerne beunruhigen. Dies dürfte auch durch die stärkere Orientierung des Mittelstands auf die Binnennachfrage und den europäischen Markt begründet sein.

Verstärkte Investitionen

Mehr als ein Viertel (28 Prozent) plant daher verstärkte Investitionen, die meisten davon in Tirol und Kärnten. Jeder Dritte möchte auch neue Stellen schaffen, wird dabei aber durhc den Mangel an Fachkräften gehindert.

Unter dem Strich sind die heimischen Unternehmer mit dem Standort Österreich sehr zufrieden, sowohl überregional als auch auf einzelne Bundesländer bezogen. Die Zufriedenheit mit der bundesweiten Standortpolitik hat sich gegenüber 2017 mehr als verdreifacht – von 15 auf 51 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Erhebungsbeginn 2015.

 

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