Österreichs Automarkt gibt wieder Gas

Ein goldener Mercedes-Benz SLS AMG mit geöffneten Flügeltüren steht vor einem Gebäude unter Palmen.
Weiterhin stark gefragt sind die SUV, Elektroautos mit einem Marktanteil von 0,5%.

Nach einem schwachen Start ins heurige Jahr ziehen die Auto-Neuzulassungen wieder an. Im Juli gab es ein Plus von 8,7 Prozent, was 26.917 Neuzulassungen entspricht. Bei Diesel gab es einen Zuwachs von 9,4 Prozent, bei Benzin um 7,4 Prozent. Von Jänner bis Juli hingeben gab es bei den Pkw-Neuzulassungen ein Minus von 1,5 Prozent, teilte die Statistik Austria am Dienstag in einer Aussendung mit.

Gewinner waren im Juli die Marken Mercedes (+36 Prozent), Opel (+22 Prozent) und Seat (+20 Prozent). Auch VW verzeichnete mit plus 11 Prozent einen deutlichen Zuwachs, musste aber ein noch stärkeres Minus beim Topseller Golf hinnehmen. Zuwächse gibt's dafür bei Passat, Tiguan und Polo. Auf Rekordkurs fährt Porsche. Kumuliert steigen die Neuzulassungen um 29,7% auf 961 Stück an.

Weiterhin im Steigen sind die SUV-Modelle, die nach den ersten sechs Monaten einen Anteil von 23,4% am Gesamtmarkt haben. Der Allrad-Markt bleibt stabil bei 22,5%.

Zuwächse gab es auch bei Elektro- und Hybridfahrzeugen, allerdings sind die Stückzahlen in diesem Segment nach wie vor überschaubar. Der Anteil am Gesamtmarkt beträgt bei Elektrofahrzeugen 0,5% und bei Hybridautos 1,1%.

Der offizielle Durchschnittsverbrauch der verkauften Neufahrzeuge lag im Juli bei 5 Liter, der CO2-Ausstoß bei 125 Gramm. Die Autofahrer dürfen sich derzeit über besonders günstige Spritpreise freuen. Der Preis für Diesel fiel gestern, Montag, aufgrund des massiven Überangebotes bundesweit einmal mehr unter die 1 Euro-Marke. Heute, Dienstagfrüh, lagen die günstigsten Preise in Wien bei 1,014 Euro je Liter Diesel.

Der größte Automarkt schwächelt

Größere Sorgen als der österreichische Automarkt macht den Herstellern derzeit freilich der chinesische. Der weltgrößte Automarkt China schwächelt zunehmend. Im Juli verzeichnete der Branchenverband CAAM den stärksten Absatzrückgang seit zweieinhalb Jahren. Der Autoverkauf sank um 7,1 Prozent auf 1,5 Millionen Fahrzeuge. Damit gingen die Verkaufszahlen wegen der Wirtschaftsflaute des Landes den vierten Monat in Folge zurück - das ist die längste Schwächeperiode seit mindestens fünf Jahren.

Im Juni war das Minus bei 2,3 Prozent und im Mai bei 0,4 Prozent gelegen. In den ersten sieben Monaten stiegen die Autoverkäufe insgesamt aber noch um 0,4 Prozent zum Vorjahr, wie der Branchenverband am Dienstag mitteilte. Im Gesamtjahr rechnet er nach einer gesenkten Prognose noch mit einem Plus von drei Prozent.

Hersteller wie Volkswagen samt Tochter Audi oder BMW sind deshalb vorsichtiger und passen ihre Produktion an den niedrigeren Absatz an. Daimlers Pkw-Sparte Mercedes spürte dank neuer Modelle dagegen noch keine Bremswirkung.

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