Österreichs Ausfuhren erreichen erneut Rekordniveau

Gestapelte bunte Frachtcontainer unter einem blauen Himmel.
Vor allem die Exporte außerhalb Europas legten kräftig zu. Russland verliert stark an Bedeutung.

Zum vierten Mal in Folge hat Österreich einen Exportrekord aufgestellt. Laut Statistik Austria stiegen die Ausfuhren um 1,7 Prozent, während die Importe um 0,8 Prozent leicht zurückgingen. In der Folge hat sich das Handelsbilanzdefizit auf 1,8 Milliarden Euro halbiert. „Das zeigt die Stärke und Wettbewerbsfähigkeit unserer Exportbetriebe“, freut sich Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. „Unsere Exportwirtschaft ist auch in schwierigen Zeiten eine wichtige Konjunkturstütze.“

Drittstaaten

Besonders gut entwickelt hat sich der Handel mit Ländern außerhalb der Europäischen Union. Das Plus macht 2,1 Prozent auf fast 40 Mrd. Euro aus. Auch die Handelsbilanz war hier positiv. Der Anteil der Exporte in Drittstaaten kletterte von 27,2 Prozent im Jahr 2009 auf 31,2 Prozent im Vorjahr nach oben. Mit den EU-Ländern hingegen gab es ein Handelsbilanzdefizit von 4,48 Milliarden. Das war aber bereits deutlich weniger als noch im Jahr davor (6,43 Mrd. Euro). „Aufgrund des schwächeren Wachstums in Europa müssen wir die Diversifikation weiter forcieren“, sagt Mitterlehner.

Eine Grafik zeigt das Außenhandelsdefizit und die größten Handelspartner im Jahr 2014.
Überdurchschnittliche Zuwächse gab es mit zehn Prozent nach Kanada und in die USA. Stark im Aufwind sind auch die Exporte nach China mit plus 7,8 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro.

China liegt damit im Export-Ranking erstmals auf Platz zehn und hat Russland überholt. Die Ausfuhren in die Russische Föderation sind insbesondere wegen der Ukraine-Krise und den gegenseitigen Sanktionen um acht Prozent auf 3,2 Milliarden Euro gesunken. „Eine stärkere Diversifikation verteilt auch das Risiko besser, wenn es im Handel mit einzelnen Märkten wie etwa Russland zu Einbrüchen kommt“, sagt der Wirtschaftsminister.

Agrarsektor

Von den Problemen im Handel mit Russland ist auch der Agrarsektor betroffen. Das Importverbot für ausgewählte Agrargüter und Lebensmittel hat nach Schätzung des Wirtschaftsforschungsinstitutes WIFO dazu geführt, dass in der zweiten Hälfte des Vorjahres die österreichischen Exporte dieser Waren nach Russland um knapp 50 Millionen Euro gedämpft wurden. Der Rückgang sei aber nicht nur direkte Folge der Sanktionen, sondern habe sich auch indirekt über die starke Verteuerung österreichischer Produkte aufgrund der Rubelabwertung ergeben. Mehr dazu hier.

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