Österreich spart weniger Gas als andere EU-Staaten

Ein Gasknotenpunkt.
Auch Deutschland hat Einsparungsziel von 15 Prozent im September deutlich verfehlt. Spanien, die Slowakei und Irland verbrauchten sogar mehr.

Deutschland und Österreich sind nach Zahlen der Europäischen Kommission beim Gassparen zuletzt langsamer vorangekommen als andere EU-Staaten. Im August wurden zwar 28 bzw. 26,7 Prozent weniger Gas verbraucht - verglichen mit dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre in dem Monat. Wie aus Daten der Kommission hervorgeht, wurde aber im September nur noch eine Einsparung von 7,4 bzw. 10,4 Prozent erreicht.

Dagegen hat etwa Schweden seinen Gasverbrauch in beiden Monaten mehr als halbiert. Die Niederlande verbrauchten jeweils 28,9 und 32,2 Prozent weniger Gas. Auch unter anderem die baltischen Staaten, Luxemburg, Rumänien und Finnland sparten anteilig mehr. In der gesamten EU sank der Verbrauch im August um 14 Prozent und im September um 15.

In einigen Ländern Verbrauch gestiegen

Angesichts der Gasknappheit und der hohen Preise hatten sich die EU-Länder im Juli darauf geeinigt, ihren Gasverbrauch zwischen August und Ende März des kommenden Jahres freiwillig um 15 Prozent zu senken, verglichen mit dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Bei weitreichenden Gasversorgungsengpässen kann ein Unionsalarm ausgelöst werden, wodurch die Sparmaßnahmen verpflichtend würden.

In einigen wenigen Ländern ist der Verbrauch allerdings gestiegen. Keine Einsparungen im relevanten Zeitraum erzielte beispielsweise Spanien. Das Land verbrauchte im August 2,6 Prozent mehr Gas, im September 0,9 Prozent. Das Land hat einen Preisdeckel für Gas in der Stromproduktion eingeführt. Auch in der Slowakei und in Irland wurde in beiden Monaten mehr verbraucht. In Frankreich stieg der Verbrauch erst um 1,6 Prozent an, dann sank er um 2,5 Prozent - dort sind die Preise für Verbraucher gedeckelt.

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