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Platz 4 für Österreich punkto Produktivität
Die Arbeitsmoral von Österreichs Beschäftigten ist laut AK höher als gemeinhin behauptet.
Die reine Unwahrheit sei die Behauptung, Österreichs Beschäftigte brächten nicht genug Leistung. Der neue Arbeiterkammer-Präsident Rudolf Kaske wehrt sich massiv gegen diese immer wieder geäußerte Kritik. Das Gegenteil sei wahr: In den vergangenen zwei Jahrzehnten habe sich die Produktivität der Arbeitnehmer um 36,5 Prozent erhöht und liege mittlerweile im EU-Vergleich im Spitzenfeld.
Laut EU-Statistikamt Eurostat belegte Österreich 2011 bei der Produktivität pro Beschäftigtem Platz vier, hinter Luxemburg, Irland und Belgien. Frankreich erreichte denselben Wert wie Österreich. Schlusslichter waren Lettland, Rumänien und Bulgarien.
Unausgeschöpftes Potenzial
Die AK verweist auch auf eine Ende Februar publizierte Studie des Unternehmensberaters Czipin Consulting. Demnach nutzen die Österreicher nur 62 Prozent ihrer Arbeitszeit produktiv, das Potenzial liegt aber bei 85 Prozent. Schuld ist laut Czipin aber nicht die fehlende Arbeitsmoral der Beschäftigten, sondern hauptsächlich schlechte Organisation und mangelnde Führungsqualitäten. Die Produktivität sei in den vergangenen 20 Jahren bei rund 60 Prozent stabil geblieben.
Kaske fordert zudem mehr Respekt vor den Leistungen der Beschäftigten; diese sollten an den steigenden Unternehmenserfolgen stärker partizipieren. "Die Entwicklung der Lohn- und Gehaltsstruktur ist deutlich hinter den hohen Steigerungsraten bei der Wertschöpfung zurückgeblieben."
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