Novomatic-Konzern setzt auf den nächsten internationalen Deal

Nach dem Ausstieg aus Österreich geht es bei Novomatic international Schlag auf Schlag. Der niederösterreichische Glücksspielkonzern will sich die australische Ainsworth Gaming Technology zur Gänze einverleiben. Novomatic und Ainsworth gaben am Montag an der australischen Börse den Abschluss eines verbindlichen Vertrags bekannt.
Novomatic bietet für 47,1 Prozent an Ainsworth einen australischen Dollar pro Aktie. Das entspricht in Summe umgerechnet knapp 90 Millionen Euro. 2016 hatte Novomatic um rund 267 Millionen Euro von Gründer Lens Ainsworth 52,9 Prozent an der Technologie-Gruppe mit Sitz in Sydney übernommen.
Das unabhängige Board-Komitee von Ainsworth empfiehlt den Aktionären einstimmig, der Transaktion zuzustimmen. Der Deal soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen werden. Das australische Foreign Investment Review Board hat bereits zugestimmt. Die Aktie, die zuletzt bei 74 Cent notierte, legte am Montag einen Kurssprung von mehr als 30 Prozent hin. Das Angebot von Novomatic werde nicht erhöht, heißt es in der Ankündigung.
Der Konzern des Selfmade-Industriellen Johann F. Graf spitzt mit Ainsworth vor allem den US-Markt. Ainsworth macht fast 60 Prozent des Umsatzes von rund 264 Millionen Dollar in den USA und ist auch in Südamerika präsent. Anzunehmen, dass Novomatic und Ainsworth ihr Geschäft in den USA zusammenlegen werden.
Ainsworth produziert Glücksspielgeräte und Online-Spiele. Der Gewinn sank im Vorjahr um 44 Prozent auf 23,2 Millionen Dollar, als Ursache dafür werden die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen in Lateinamerika genannt. Ainsworth gründete kürzlich ein neuen Entwicklungsstudio in Mexiko und konnte neue Geschäftsbeziehungen mit den Casinos-Giganten Ceasar’s, Stations Casinos und Wynn aufbauen.
„Die Übernahme von Ainsworth steht im Einklang mit unserer internationalen Wachstumsstrategie und der Erweiterung unserer Präsenz im asiatisch-pazifischen Raum sowie in den USA“, erklärte Novomatic-Vorstand Stefan Krenn in australischen Medien. Im Non-Executive Board (Aufsichtsrat) von Ainsworth sitzt übrigens der Wiener Anwalt Haig Asenbauer, auch Vorstand der Privatstiftungen von Niki Lauda und DO&CO-Chef Attila Dogudan.
Ende Jänner gab Novomatic wie berichtet die Übernahme der französischen Vikings Casinos Gruppe bekannt. An der bevorstehenden Ausschreibung der Lizenzen für die zwölf heimischen Casinos sowie Lotto und Online-Gaming will sich Novomatic nicht beteiligen.
andrea.hodoschek@kurier.at

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