Neuwahlen bringen der Post fünf Millionen Euro

Austrian Post CEO Poelzl addresses news conference in Vienna
Die Freude von Post-Chef Georg Pölzl am Mehrumsatz hält sich jedoch in Grenzen.

Die vorgezogenen Nationalratswahlen im Herbst bringen der Österreichischen Post ein kleines Zusatzgeschäft, auf das man in der Führungsetage aber gerne verzichtet hätte. Fünf Millionen Euro wird die Post durch die Briefwahl sowie durch Wahlwerbung zusätzlich umsetzen. Im Vergleich zum Jahresumsatz, der 2018 bei 1,96 Milliarden Euro lag, ist das eine überschaubare Summe.

Terrain verloren

Die Freude darüber hält sich bei Post-Vorstandsvorsitzendem Georg Pölzl aus einem Grund in Grenzen. „Ich finde es schade, dass nach der Aufbruchsstimmung und eingeleiteten Reformen jetzt mindestens ein halbes Jahr Wahlkampf und damit Stillstand herrscht.“ Der Standort Österreich habe gerade wieder Terrain gewonnen, das er in den Jahren davor verloren habe. Weiter aufzuholen, wäre wichtig gewesen.

Nicht beklagen kann sich Pölzl über die wirtschaftliche Entwicklung der Post. 2018 sei das neunte Rekordjahr in Folge gewesen, auch das erste Quartal 2019 sei gut verlaufen. Das Briefgeschäft ist zwar weiter rückläufig, dafür entwickelt sich der Paketbereich gut. Die Post steht vor der Übernahme des Österreich-Geschäfts des Konkurrenten DHL. Die Übernahme ist zwar noch nicht in trockenen Tüchern, aber Pölzl geht davon aus, dass die Bundeswettbewerbsbehörde den Deal wie von der Post geplant durchwinken wird.

Schwerer als gedacht

Mit dem neuen Bankpartner, der Grazer Brüll Kallmus Bank – eine Tochter der Grawe-Bankengruppe –, will die Post im ersten Halbjahr 2020 Bankprodukte wie Überweisungen, Konten, Sparbücher und Kredite anbieten. Pölzl glaubt, im ländlichen Bereich punkten zu können.

Hartnäckige Gerüchte, dass die Online-Handelsplattform Shöpping nicht nach Wunsch läuft, weist Pölzl zurück. Es handle sich um ein Start-up und da sei es klar, dass man nicht in den ersten Jahren Gewinn mache. Der Aufbau der Plattform sei zwar schwerer als gedacht, er sei mit der Entwicklung aber zufrieden.

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