NEOS fordern Stufenplan für Tourismusbranche

Sepp Schellhorn
Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn: "Stirbt jetzt der Tourismus, stirbt dann der Tischler."

NEOS-Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn hat heute die Bundesregierung aufgefordert, Klarheit für den Tourismus zu schaffen. "Es ist Schluss mit lustig mit den Ankündigungen, wir brauchen einen klaren Stufenplan", so Schellhorn. Dieser Plan müsse über den Sommer hinausreichen. Denn der Herbst wäre die Investitionszeit der Hotellerie, die den Angaben zufolge ganzjährig rund 860 Mio. Euro aufwendet.

"Stirbt jetzt der Tourismus, stirbt dann der Tischler", warnt Schellhorn, der selbst Hotelier in Salzburg ist. So sei der Salzburger Stadttourismus durch die Absagen der dortigen Festspiele massiv getroffen, er selbst verliere dadurch rund 30 Prozent seines Umsatzes.

Kurzarbeitsfalle

Womit Schellhorn die nächste Baustelle in der Regierungsarbeit ortet. "Die Kurzarbeit ist eine Kurzarbeitsfalle", sagte er am Donnerstag vor Journalisten mit Verweis auf Unsicherheiten, wie es nach der schrittweisen Öffnung der Gastronomie Mitte Mai weitergeht.

Schellhorn setzt auf einen "Tourismus der Regionen" mit jenen Ländern, die vergleichbare Infektionszahlen wie Österreich haben. Gehe das nicht, brauche der Tourismus eine "Sonderlösung". Damit die kapitalintensive Branche auch weiterhin die Erfolgszahlen bringen könne, mit denen sich Tourismusminister und -ministerinnen gerne schmücken würden, seien Änderungen bei "Basel III", also den (strengen) Vergaberichtlinien für Bankkredite, notwendig. "Die Banken müssen mit ins Boot kommen", appelliert Schellhorn.

Konkret schwebt ihm hier eine "Freeze-Lösung für 365 Tage" vor. "Eine Stilllegung der Zahlungen, die Banken und der Bund müssen sich so lange zurückhalten", beschreibt es Schellhorn.

Für den Gastrobereich solle es statt Gesichtsmasken besser Gesichtsvisiere geben, denn das Gästeservice lebe auch von der wahrnehmbaren Mimik.

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