Nationalbank baut fast hundert Jobs ab

Ans Eingemachte geht es für die Mitarbeiter der Oesterreichischen Nationalbank erst nächste Woche: Bei einer „offiziellen Aussprache mit dem Betriebsrat“ will OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny die vom Rechnungshof kritisierten Sozialleistungen neu aushandeln.
Details wollte Nowotny am Freitag nicht nennen, aber für das Sport- und Seminarzentrum der OeNB in Langenzersdorf dürfte es bereits eine Lösung geben. Die Notenbanker werden die Sporteinrichtungen weiter nützen dürfen, die OeNB würde dafür künftig aber wesentlich weniger zahlen.
Das „normale“ Sparpaket, das die OeNB unter dem Titel „Optimierungsanalyse“ (OPAL) mit dem Berater Roland Berger ausgearbeitet hat, ist dagegen fertig.
OeNB-Präsident Claus Raidl begründet das Sparprogramm damit, dass durch die Übernahme neuer Aufgaben im Rahmen der EZB die Kosten stetig anstiegen, auf der anderen Seite die Erträge durch die niedrigen Zinsen stärker unter Druck gerieten. 2014 verbesserte die OeNB ihren Gewinn von 298 auf 341 Millionen Euro, heuer dürfte sich allerdings das niedrige Zinsniveau stärker niederschlagen.
Personalabbau
Konkret will die Bank 96 Millionen Euro bis 2020 einsparen, danach sollen die Kosten jährlich um 26,5 Millionen niedriger sein als heute. Rund die Hälfte soll durch Personalabbau eingespart werden, was eine Reduzierung der derzeit 1152 Mitarbeiter großen Belegschaft um 93 Jobs bedeutet. Dabei werde man aber, beteuerte Nowotny, „die erhebliche Pensionierungswelle“ in den kommenden Jahren nützen und 127 frei werdende Posten nicht nachbesetzen. Gleichzeitig sollen 34 Mitarbeiter neu eingestellt werden.
Der größere Teil (55 Prozent) der Einsparungen erfolgt bei den Sachkosten. Unter anderem werden bis 2018 die Repräsentanz in New York sowie die Zweigstellen in Linz und Graz geschlossen. In Österreich bleibt einzig die Filiale in Innsbruck übrig, im Ausland ist die OeNB dann nur noch in Brüssel vertreten. Nowotny: „Brüssel ist als Standort wichtig für den Kontakt mit der Kommission und anderen EU-Einrichtungen.“ Die Büros in Paris und London wurden bereits in den vergangenen Jahren geschlossen.
Auch intern wird umgebaut. Als eine von zehn Hauptabteilungen wurde bereits Anfang die Abteilung Interne Dienste, Planung und Controlling aufgelöst, die Agenden wurden auf andere Bereiche aufgeteilt. Weitere Schließungen und Auflösungen von Abteilungen sollen folgen.
Parallel zu den Kostensenkungen soll heuer der Verkauf der Bankwohnungen abgeschlossen werden. Ein großes Paket ging bereits 2014 an die Wiener Städtische. Das „zweite und letzte Paket“ (Nowotny) wird derzeit angeboten, es gebe zahlreiche Interessenten
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