Nach der Westbahn startet jetzt auch die Frachtbahn

Nach der Westbahn startet jetzt auch die Frachtbahn
Strabag-Großaktionär Hans Peter Haselsteiner steigt mit Investor Erhard Grossnigg in den Güterverkehr ein.

Westbahn-Eigentümer und Strabag-Großaktionär Hans Peter Haselsteiner überrascht mit einem starken Signal für den Güterverkehr. Gemeinsam mit dem Investor Erhard Grossnigg gründet er die Frachtbahn Traktion GmbH und steigt mit dieser in den Güterverkehr ein. Die Gesellschaft agiert unabhängig von der Westbahn, es gibt laut Haselsteiner nur bescheidene Synergien.

Klimawandel

Warum die Frachtbahn an den Erfolg glaubt, hat mehrere Gründe: „Das Thema Klimawandel ist mitten in der Gesellschaft angekommen“, sagt Reinhard Bamberger, einer der Initiatoren des Projekts. Alle würden über E-Mobilität sprechen und gleichzeitig negieren, dass es mit der Bahn bereits einen elektrobetriebenen Verkehrsträger gibt. Während es beim Personenverkehr dank modernerer Züge und schnellerer Strecken erste Erfolge gebe, hinke der Güterverkehr noch hinterher.

Kostendeckend

Das Unternehmen soll anders als die Westbahn von Anfang an kostendeckend sein und bald profitabel werden. Im Gegensatz zum Personenverkehr sind keine teuren Waggons nötig, sagt Haselsteiner. Man müsse lediglich Lokomotiven mieten oder leasen, die Waggons seien meist im Eigentum der Unternehmen, man müsse sie nur „ziehen“.

Digital

Einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz erhofft sich Jan Klima, Mitinitiator des Projekts, durch Innovationen. „Das E-Mail ist im heutigen Schienenverkehr das Hauptkommunikationsmittel.“ Damit müsse Schluss sein, die Frachtbahn wolle mit digitalen Datensätzen, die den ganzen Prozess begleiten, auf die Überholspur kommen. Auch die Schnittstelle zwischen Schiene und Straße soll digitaler werden, riesige Terminals sollen durch kleinere dezentrale ersetzt werden.

Chance des Neuen

Das Unternehmen will eine Nische finden und den Kunden ein schnelleres, pünktlicheres und freundlicheres Angebot liefern. „Das ist die Chance des Neueinsteigers. Der kann leichter angepasst und modern sein und muss sich nicht erst verändern und interne Widerstände überwinden“, sagt Haselsteiner.

Die Frachtbahn solle ein veritables Unternehmen in der Branche werden, Investitionssummen und Personalzahl seien noch offen und würden von der Auftragslage abhängen. Geld ist laut Haselsteiner aber genug da.

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