Börsegang von SpaceX könnte Nachahmer finden
Das Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk treibt Pläne für einen Börsengang voran und strebt dabei eine Bewertung von rund 1,5 Billionen Dollar an. Angedacht sei eine Notierung bereits Mitte bis Ende 2026, berichtete Bloomberg unter Berufung auf Insider. Das Unternehmen wolle bei dem Börsengang deutlich mehr als 30 Milliarden Dollar einnehmen.
Mit den Mitteln solle SpaceX weltraumgestützte Rechenzentren entwickeln und die dafür benötigten Chips kaufen. Dem Bericht zufolge erwartet SpaceX 2025 einen Umsatz von rund 15 Mrd. Dollar, der 2026 auf 22 bis 24 Milliarden steigen soll. Der Großteil davon soll vom Satelliten-Internetdienst Starlink stammen.
Mehrere Milliardäre und private Unternehmen befeuern in den USA ein neues Weltraumrennen und investieren in Raketen, Satelliten und Mondmissionen – darunter SpaceX, gegründet 2002, und Jeff Bezos’ Blue Origin.
Die Gespräche über einen Börsengang finden vor dem Hintergrund einer Wiederbelebung des IPO-Marktes (Erstemission, Anm.) im Jahr 2025 statt. Die Spitzenmanager der Wall Street erwarten, dass der Aufschwung bis nächstes Jahr anhält – angekurbelt durch eine Pipeline hochkarätiger Unternehmen, die bereitstehen, um die Nachfrage der Investoren zu testen.
„SpaceX gehört zu den spannendsten Chancen auf dem globalen IPO-Markt und steht seit Jahren auf der Wunschliste vieler Investoren“, sagt Samuel Kerr, Leiter des Aktienkapitalmarkts bei Mergermarket. „Es handelt sich um eine echte Wachstumsbranche, in der Raumfahrttechnologie sowohl im Verteidigungsbereich, bei der Satellitenvermehrung als auch in der technischen Infrastruktur im Allgemeinen – beispielsweise beim Wachstum orbitaler Datenzentren – als entscheidender Zukunftsfaktor gilt.“
Ein Börsengang eines Unternehmens wie SpaceX könnte mehr Unternehmen, vor allem aus dem Techbereich, dazu bewegen, ebenfalls an die Börse zu gehen. SpaceX ist nach Daten von Crunchbase das weltweit zweitwertvollste private Start-up nach dem ChatGPT-Entwickler OpenAI. Dieser und der Rivale Anthropic sollen Berichten zufolge ebenfalls über einen Börsengang im nächsten Jahr sprechen.
Echte Wiederbelebung
„Wenn all diese Deals zustande kommen, wird der US-IPO-Markt eine echte Wiederbelebung erleben – die ersten grünen Triebe davon waren bereits in diesem Jahr sichtbar“, sagt Kerr.
Dennoch könnten Fragen zu Musks Fähigkeit, mehrere börsennotierte Unternehmen mit jeweils mehr als einer Billion Dollar Bewertung zu führen, Investoren vorsichtig stimmen, sagen Analysten. „SpaceX könnte eine der umstrittensten Aktien sein, die auf den Markt kommen“, sagt Dan Coatsworth, Leiter der Märkte bei AJ Bell.
„Sollte SpaceX tatsächlich an die Börse gehen, dürfte der Druck auf Musk wachsen, sich auf eines seiner börsennotierten Unternehmen – Tesla oder SpaceX – zu beschränken. Es ist schwer vorstellbar, wie eine einzelne Person zwei Unternehmen im Wert von jeweils mehr als einer Billion US-Dollar gleichzeitig führen könnte.“
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