Millionenpleite eines Unternehmens für automatisierte Personenidentifizierungen

Millionenpleite eines Unternehmens für automatisierte Personenidentifizierungen
Das Unternehmen soll laut Creditreform für einen optimierten Unternehmensverkauf kurzfristig fortgeführt werden.

„Die Antragstellerin ist in einem kapitalintensiven Geschäftsbereich tätig und unterhält Geschäftsbeziehungen im B2B Bereich, die langwierige und ressourcenintensive Prozesse mit sich bringen, die die Antragstellerin derzeit noch nicht durch laufende Einnahmen, sondern nur durch Einstig eines Investors finanzieren kann. Die Struktur der Verträge mit den Dienstleistern in Hinblick auf Mindestabnahmemengen und jährliche/monatliche Fixkosten auf der einen Seite und den durch Ressourcenknappheit immer wieder verzögerten Kundenstarts und damit einhergehenden Verschiebungen der Umsätze, erzeugt nicht genug Rohertrag um die laufenden Kosten zu bedienen“, heißt es im Insolvenzantrag.

Und weiter heißt es: "Die Antragstellerin war daher bemüht weitere Investoren zu finden. Die Gespräche mit zwei Investoren verliefen zunächst auch positiv. Durch die Veränderungen am Markt (Zinserhöhungen, aufkommende Finanzkrise) waren die Investoren zuletzt jedoch deutlich zurückhaltender als noch in 2020/2021. Es kam weder mit bestehenden Investoren noch mit neuen Investoren eine zusätzliche Finanzierung zustande.

Die Rede ist von der SignD Identity GmbH mit Sitz in Wien. Sie hat am Handelsgericht Wien einen  Antrag auf Eröffnung eines Konkursverfahrens eingebracht. Das bestätigt Karl Quendler vom Gläubigerschutzverband Creditreform. Es sind 7 Dienstnehmer und 61 Gläubiger betroffen.

 "Das 2019 gegründete Unternehmen beschäftigt sich mit der automatisierten Personenidentifizierung für regulierte Industrien. „Nach anfänglichen Erfolgen bei SIM-Kartenidentifizierungen erbrachte die Antragstellerin aufgrund der zahlreichen Kundenanfragen schließlich immer mehr ganzheitliche Services die auch komplexere Onboardingprozesse abbilden können. Die Dienstleistungen der Antragstellerin werden in der Finanzindustrie, der Telekommunikation, der Reisebranche, der Verwaltung, dem Glücksspiel, der Sharing Economy und in weiteren digitalen Unternehmen eingesetzt. Hauptsächlich handelt es sich bei den Kunden aber um Banken bzw. um Unternehmen, die hoch reguliert sind", heißt es weiter

Die Passiva betragen rund 3,229 Millionen  Euro. Das Unternehmen soll laut Creditreform für einen optimierten Unternehmensverkauf kurzfristig fortgeführt werden.

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