Millionenpleite eines Sanitär- und Heizungstechnik-Unternehmens

Millionenpleite eines Sanitär- und Heizungstechnik-Unternehmens
Das Unternehmen bietet umfangreiche Dienstleistungen in den Bereichen Heizung, Lüftung, Alternativenergie, Kühldecken, Sanitär, Fliesen und Bäder an.

"Ein INTELLIGENTES HEIM ist mehr als nur ein Zukunftstraum – wir lernen Ihrem Heim mitzudenken und unterstützen Sie dabei, auch aus der Ferne den Überblick zu behalten.Ihre Heizung lernt zu erkennen, wenn eine Störung in der Nacht auftritt und informiert unseren Servicetechniker damit wir gleich am nächsten Morgen einen Termin mit Ihnen vereinbaren können. Der Schaden ist behoben, noch bevor Sie eine Veränderung der Raumtemperatur bemerken", heißt es auf der Firmenhomepage. "Je nach Auftrag sind wir in der Lage Ihre Heizungs-, Kühl- oder Sanitäranlage mittels Modem zu steuern, zu regeln und zu überwachen und schenken Ihnen damit die Sicherheit, dass Sie weder im Sommer schwitzen, noch im Winter frieren müssen. Wir realisieren innovative Lösungen, die genau auf Ihre Anforderungen zugeschnitten sind und die optimale Funktion und Wirtschaftlichkeit Ihrer Anlagen garantieren. Natürlich immer auf dem neusten Stand der Technik, budgetgerecht und termintreu."

Die Rede ist von der WWLA Wärme-, Wasser- und Lüftungsanlagen GesmbH, ein führendes Familienunternehmen im Bereich, Heizung, Lüftung, Sanitär und Bad mit Sitz in Zwölfaxing im Niederösterreich. Sie hat einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beim Landesgericht Korneuburg gestellt. Das bestätigt Gerhard Weinhofer von Creditreform dem KURIER.Es sind rund 130 Gläubiger und 64 Dienstnehmer betroffen. Das Unternehmen bietet umfangreiche Dienstleistungen in den Bereichen Heizung, Lüftung, MSR, Alternativenergie, Kühldecken, Sanitär, Fliesen und Bäder an.

Die Insolvenzursachen

"Durch die Coronakrise ist es zu massiven Umsatzeinbußen und Verteuerungen in der Materialbeschaffung gekommen. Darüber hinaus waren Preiserhöhungen und Lieferverzögerungen in den Bereichen Logistik, Transport und Beschaffung zu verzeichnen. Hinzugetreten ist der Zahlungsausfall bei einem Großkunden in Höhe von 1,3 Millionen Euro", heißt es weiter. "Aus Sicht der WWLA wurden die Leistungen vereinbarungsmäßig erbracht und abgerechnet. Die Antragstellerin hat sich zuletzt nach auftragsgemäßer Fertigstellung ihrer Arbeiten intensiv darum bemüht, mit dem Auftraggeber kaufmännisch vertretbare Regelungen zur Bezahlung der offenen Forderungen herbeizuführen. Eine einvernehmliche Löäsung sowie die Zahlung von Teilbeträgen bis Dezember 2022 wurden seitens des Auftraggebers mehrfach in Aussicht gestellt, jedoch bis zuletzt nicht umgesetzt."

"Ohne Restrukturierungsmaßnahme lässt sich die Liquiditätskrise in den nächsten Monaten aus eigener Kraft nicht beheben", heißt es dazu. Gespräche für eine außergerichtliche Sanierung führten zu keinem Erfolg.

Schulden und Vermögen

Die Aktiva zu Buchwerten werden 2,769 Millionen Euro beziffert, das freie Vermögen lediglich mit 353.000 Euro. Die Passiva betragen rund 10,21 Millionen Euro, davon entfallen 3,99 Millionen Euro auf Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, 4,128 Millionen Euro auf sonstige Verbindlichkeiten, 865.000 Euro auf Bankverbindlichkeiten und 520.000 Euro auf Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.

Die Betriebsleistung beturg 2021 rund 15,4 Millionen Euro und der Jahresverlsut rund 600.000 Euro. Für 2022 wird sich die Betriebsleistung bei 12 Millionen Euro einpendeln und der voraussichtlioche Verlust bei rund 3,5 Millionen Euro.

Die Sanierung

"Das Unternehmen plant umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen und eine Einbindung aller Stakeholder in die Sanierungsmaßnahmen, um einen nachhaltigen Fortbetrieb des Unternehmens sicherzustellen. Auch die Hereinnahme eines finanziellen und strategischen Investors wird in Aussicht genommen, um den Fortbetrieb und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig abzusichern", heißt es weiter. " Im Rahmen der Fortfürung sollen Teilbereiche des Unternehmens geschlossen werden. So sollen die monatlichen Kosten um 170.000 Euro reduziert werden.

Die Auftragsbücher des Unternehmens sind auch für das Jahr 2023 gefüllt, der Auftragsstand beträgt rund 4,9 Millionen Euro und die bestehenden Aufträge sollen im Rahmen des Fortbetriebes erfüllt werden", heißt es von Creditreform. Den Gläubigern wird eine Quote in Höhe von 20 Prozent binnen zwei Jahren angeboten.

Zum Insolvenzverwalter wurde laut KSV1870 Rechtsanwalt Dr. Sindelar bestellt. Die Berichts- und Prüfungstagsatzung findet am 23.02.2023 statt. Die Sanierungsplantagsatzung wurde mit 13.04.2023 festgelegt.

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