Millionenpleite eines Maschinenhändlers

Verantwortungslos aus Prinzip?
Die Mitarbeiter sollen so weit wie möglich abgebaut und das Unternehmen geschlossen werden.

50 Prozent Umsatzeinbruch, weil die Hersteller Exklusivverträge kurzfristig gekündigt haben, das hält auch das stärkste Unternehmen nicht aus. So auch die 1968 gegründete Zimmer HandelsgmbH mit Sitz in Wien.  Sie hat laut Creditreform am Handelsgericht Wien einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Sie bietet ihren Gläubigern einen Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren an. 23 Mitarbeiter und 105 Gläubiger sind betroffen.

Das Unternehmen handelt mit dem Großhandel von Maschinen der Garten-, Kommunal- und Reinigungstechnik, dazu zählen Schneefräsen, Rasenroboter, und beliefert Detailhändler und öffentliche Auftraggeber.

„In den vergangenen Jahren haben Produzenten besonders wichtiger Produktgruppen bestehende jahrlange Exklusiverträge gekündigt“, teilt das Unternehmen dem Gericht mit. Der Umsatz halbierte sich, Restrukturierungsmaßnahmen wurden ergriffen. Infolge musste das Lager abgewertet werden, die Waren konnten nur mit Verlusten verkauft werden. Zugleich wurde viel Geld in den Bereich E-Mobilität gesteckt. Doch dieser Bereich entwickelte sich nicht nach Plan und musste Anfang 2017 wegen der Verluste geschlossen werden.

Doch die eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen konnten die Verlustsituation nicht schnell genug stoppen, Gespräche mit den finanzierenden Banken in Sachen Umschuldung verliefen eigentlich gut, führten aber letztendlich nicht zum Erfolg. Das Unternehmen musste die Reißleine ziehen und Insolvenzanmelden. Der Bilanzverlust beträgt zum Stichtag 31. März rund 6,45 Millionen Euro.

Schulden und Vermögen

Die Passiva werden mit 11,34 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 7,645 Millionen Euro auf Banken, 987.000 Euro auf Lieferanten und 1,01 Millionen Euro auf Rückstellungen. Die Aktiva haben einen Buchwert in Höhe von 4,913 Millionen Euro, der Liquidationswert beträgt 1,489 Millionen Euro und das freie Vermögen lediglich 89.000 Euro.

Die Zukunft

Grundsätzlich soll der Betrieb fortgeführt und ein Sanierungsplan erfüllt werden. Doch tatsächlich sollen die Mitarbeiter so weit wie möglich abgebaut und der betrieb geschlossen und letztendlich abgewickelt werden.

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