Millionenpleite einer Verlagsauslieferung und zweier Buchhandlungen
"Die Antragstellerin wurde ursprünglich als Einzelunternehmen im Jahr 1926 von Herrn Dr. Franz Hain, einem Verlagsvertreter, gegründet." Jetzt ist die Dr. Franz Hain Verlagsauslieferungen GmbH mit 4,2 Millionen Euro Schulden in den Konkurs geschlittert. 31 Mitarbeiter und 136 Gläubiger sind laut Creditreform betroffen.
„Die Antragstellerin betreibt den Großhandel mit Büchern und buchverwandten Produkten. Dieser Großhandel wird mit den Produkten von Verlagen betrieben, mit denen eine Auslieferungsvereinbarung besteht“, heißt es im Insolvenzantrag aus der Feder der renommierten Anwaltskanzlei Deschka Klein Daum. „Diese Verlage unterliegen einem stetigen Wechsel, der immer wieder zu leichten Umsatzschwankungen geführt hat.“ In den vergangenen Jahren haben die Umsätze, ohne Verlagsvertretungen zu verlieren, in dramatischer Weise abgenommen.
Im Geschäftsjahr 2010/2011 konnte noch ein Umsatz in Höhe von 39,54 Millionen Euro erzielt werden. Im Geschäftsjahr 2016/2017 sank der Umsatz auf 32,4 Millionen Euro. Das obwohl Anfang 2013 einige Verlage dazukamen. Im Jahr 2017 wurden der Verlagsauslieferung essentielle Verträge von den drei größten Verlagen gekündigt, der Umsatz brach um drei Viertel ein.
„Bei den drei größten Verlagen blieben Saldoüberhänge zurück, bei denen in einem Fall eine Ratenvereinbarung geschlossen werden konnte“, heißt es weiter. „In dieser kurzen Zeitspanne war ein liquiditätsschonender Mitarbeiterabbau - zuletzt auch bedingt durch eine große Anzahl mit alter Abfertigung - nicht möglich.“
In den vergangenen Monaten war bei den verbliebenen Verlagen ein weiterer Umsatzrückgang zu verzeichnen. „Die Antragstellerin stimmt einer sofortigen Unternehmensschließung ausdrücklich zu“, heißt es weiter. Zur Verlagsauslieferung gehören auch die Buchhandlung Schottentor Gesellschaft und die Beck'sche Universitätsbuchhandlung Schottentor GmbH & Co KG. Auch sie sollen geschlossen werden.
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