Großpleite einer Schienenfahrzeugbauerin

Großpleite einer Schienenfahrzeugbauerin
Das Unternehmen hat rund 16,2 Millionen Euro Schulden. Es soll fortgeführt und entschuldet werden.

„Die Insolvenzursachen liegen im Verlust eines Projekts mit einem Auftragswert von ca. 40 Millionen Euro, das mit einer Partnerfirma umgesetzt werden hätte sollen, die zu einem russischen Schienenfahrzeughersteller gehört. Ebenso haben Preissteigerungen bei Materialien, Fremdleistungen, Energie zur Insolvenz beigetragen“, teilt der Gläubigerschutzverband Creditreform mit.

Die Rede ist von der Molinari Rail GmbH (vormals Molinari Rail Austria GmbH) mit Sitz in Wien. Sie musste den Weg zum Insolvenzgericht antreten. Sie ist die Österreich-Tochter der Schweizer Molinari Rail-Unternehmensgruppe, die laut AKV am internationalen Eisenbahnmarkt angesiedelt ist. Die Schuldnerin ist laut AKV im Bereich „Engineering im Schienenfahrzeugbau“ tätig. 43 Mitarbeiter sind von der Insolvenz betroffen.

Die Aktiva betragen zu Buchwerten rund 14,9 Millionen Euro und zu Liquidationswerten nur 3,2 Millionen Euro. Die Verbindlichkeiten betragen zu Buchwerten rund 14.6 Millionen Euro und zu Liquidationswerten rund 16,2 Millionen Euro.

Das Unternehmen soll fortgeführt und über nachstehenden Sanierungsplan entschuldet werden: Die Insolvenzgläubiger erhalten eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans.

"Es wurden bereits diverse Sanierungsmaßnahmen eingeleitet. Der angebotene Sanierungsplan soll aus der Unternehmensfortführung sowie durch Beitrag aus der Gesellschaftersphäre finanziert werden", so der AKV. "Im Zuge des Verfahrens wird die Antragstellerin ihr Erfüllungskonzept noch darzulegen haben, welches zu überprüfen sein wird."

Zur Insolvenzverwalterin wurde die renommierte Sanierungsanwältin Ulla Reisch bestellt.

Kommentare