Millionenpleite einer Anlagenbaufirma - 83 Jobs betroffen

Millionenpleite einer Anlagenbaufirma - 83 Jobs betroffen
Die Insolvenzursachen liegen in einem Schadensfall bei einem ausländischen Großprojekt. Das Unternehmen soll fortgeführt werden.

Bis ins Jahr 2019 war die Auftragslage gut, wobei das Unternehmen einen Großauftrag in Tschechien an Land ziehen konnte. Dabei wurden aber einige Arbeiten an Subfirmen vergeben. In der ersten Jahreshälfte hat sich ein folgenschwerer Schadensfall ergeben. Bei Montagearbeiten ist ein Kranseil gerissen, ein Kessel stürzte acht Meter ab und führte zu einem Totalschaden. Alleine am Kessel entstanden fünf bis sechs Millionen Euro Schaden. Das gesamte Projektvolumen betrug 42 Millionen Euro. Die Auftraggeberin hält sich am Vertragspartner schadlos - für sämtliche durch den Schaden entstandenen Nachteile.

Jetzt musste das steirische Unternehmen die Reißleine ziehen. Die Rede ist von der Firma Dirninger Rohrleitungsbau- und Montagegesellschaft m.b.H., 8932 St. Gallen. Über ihr Vermögen wurde heute am Landesgericht Leoben aufgrund eines Eigenantrages das Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet, berichtet Gerhard M. Weinhofer vom Österreichischen Verband Creditreform.

Das Unternehmen wurde 1979 gegründet und beschäftigt sich mit Rohrleitungs- und Anlagenbau. Die Insolvenzursachen liegen in einem Schadensfall bei einem ausländischen Großprojekt.

Es sind rund 220 Gläubiger und 83 Arbeitnehmer betroffen. Die Gehälter und Löhne für Jänner wurden noch bezahlt.

Schulden und Vermögen

Die Aktiva betragen rund 4,255 Millionen Euro, davon entfallen 1,194 Millionen Euro auf Grundstücke, 1,55 Millionen Euro auf fertige Waren und 1,2 Millionen Euro auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie 90.000 Euro auf Maschinen, 95.000 Euro auf die Betriebs- und Geschäftsausstattung, 40.000 Euro auf Beteiligungen, 40.000 Euro auf Wertpapiere und 34.000 Euro auf Betriebsstoffe;

Die Passiva werden mit 19,1 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 5,8 Millionen Euro auf Lieferanten, 5,2 Millionen Euro auf Banken und 7,3 Millionen Euro auf Schadenersatzforderungen. Weitere 700.000 Euro schuldet das Unternehmen seinen Mitarbeitern und 140.000 Euro der Finanz.

Den Gläubigern wird eine Quote von 20% zahlbar binnen zwei Jahren angeboten. Das Unternehmen soll fortgeführt werden.

Das Unternehmen hat laut AKV bis zum Jahr 2018 positive Ergebnisse erzielt. So wurde im Wirtschaftsjahr 2017 bei einem Jahresumsatz von ca. EUR 17,7 Mio. noch ein Gewinn von ca. EUR 192.000,00 erzielt, sodass in der Bilanz 2017 unter Berücksichtigung der Gewinnvorträge aus den Vorjahren ein Bilanzgewinn von mehr als EUR 1,6 Mio. ausgewiesen war.

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