Bei Kreps Lederwaren wackeln 62 Jobs

Bei Kreps Lederwaren wackeln 62 Jobs
Fünf der 18 Standorte werden geschlossen, Schulden betragen 4,93 Millionen Euro.

Die Kreps Lederwaren GmbH mit Sitz in Wien-Favoriten, ein Familienunternehmen das in dritter Generation geführt wird, hat Konkurs angemeldet. Das Unternehmen beschäftigt 62 Mitarbeiter in 18 Filialen, darunter auch Geschäfte mit der Bezeichnung Kofferzentrale. Laut den Gläubigerschutzverbänden AKV, Creditreform und KSV1870 wurde das Insolvenzverfahren bereits eröffnet.

Kreps handelt vor allem mit Reisegepäck, Damen- und Herrentaschen sowie Kleinlederwaren wie Geldbörsen. „Nach einer langjährigen erfolgreichen Entwicklung zeigte sich in den vergangenen Jahren ein verstärkter Konkurrenzdruck, der maßgeblich auf die aggressive Preispolitik diverser Online-Händler, aber auch auf ein geändertes Kaufverhalten zurückzuführen ist“, heißt es im Antrag. Kreps musste sein Sortiment optimieren und Sparprogramme einleiten.

Schulden und Vermögen

Die Schulden werden mit 4,937 Millionen Euro beziffert, davon entfallen 1,52 Millionen Euro auf Banken, 1,257 Millionen Euro auf Gesellschafterdarlehen, 746.000 Euro auf offene Lieferungen und Leistungen und 464.900 Euro auf einen Leder-Händler. Das Vermögen mit 1,233 Millionen Euro ausgewiesen, davon entfallen 609.000 Euro das Warenlager. Das Warenlager wurde bereits um 50 Prozent abgewertet. Weitere 264.000 Euro entfallen auf Wertpapiere und 255.000 Euro auf Bankguthaben.

Starke Konkurrenz

Ende 2013 wurde eine Filiale in Salzburg, Mitte 2014 eine im Wiener Auhof-Center und Mitte 2015 wurden zwei Filialen in Wien und eine in St. Pölten geschlossen. In der Folge entwickelten sich auch die Filialen in der Shopping City Süd in Vösendorf, im Wiener Shopping Center Nord, im Shopping Center Riverside in Wien-Liesing, im Einkaufszentrum G3 in Gerasdorf und in Graz-Seiersberg stark negativ.

Massive Verluste in Shopping-Centern

"Die Verluste belasteten die Liquidität des Unternehmens massiv, aber eine vorzeitige Auflösung der Bestandsversträge, sprich Mietverträge, sollen die Vermieter abgelehnt haben. Im Einkaufszentrum G3 wurde eine Reduktion des Nettomietzinses um die Hälfte für die Monate März bis Dezember 2015 eingeräumt, doch für eine Sanierung sei das nicht ausreichend gewesen, heißt es im Konkursantrag aus der Feder der Anwälte Felix Stortecky und Paul Fussenegger. "Die Filialen in der Shopping City Süd, im Shopping Center Nord, im Shopping Center Riverside, im Einkaufszentrum G3 und in Graz Seiersberg werden nun geschlossen."

Vorweihnachtsgeschäft

"Hinsichtlich der übrigen Standorte lassen die traditionell ertragssicheren Monate vor der Vorweinnachtszeit jedenfalls deutlich positive Deckungsbeiträge erwarten", heißt es weiter. Erst nach Schließung der fünf genannten Filialen und den wirtschaftlichen Ergebnissen aus der Vorweihnachtszeit wird Kreps einen Sanierungsplan vorlegen. Derzeit sei keine positive Fortbestehungsprognose gegeben, heißt es im Insolvenzantrag.

Diese Filialen sollen fortgeführt werden:

Freyung 1, 1010 Wien

Wollzeile 31, 1010 Wien

Taborstraße 20a, 1020 Wien

Mariahilfer Straße 3, 1060 Wien

Alser Straße 35, 1080 Wien

Favoritenstraße 85, 1100 Wien

Favoritenstraße 115, 1100 Wien

Meidlinger Hauptstraße 67, 1120 Wien

Thaliastraße 33, 1160 Wien

Wallensteinstraße 17, 1200 Wien,

Brünner Straße 7, 1210 Wien

Wagramer Straße 81, Top 121,1220 Wien

Landstraße 86, 4020 Linz

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