Metro verkauft verlustreiches Belgien-Geschäft an Sanierer
Der deutsche Großhändler Metro zieht bei seinem verlustreichen Geschäft in Belgien nach mehr als 50 Jahren die Reißleine. Die Tochter Makro Cash & Carry Belgien werden an den Finanzinvestor Bronze Properties verkauft, der sich dafür mit dem auf den Einzelhandel spezialisierten Sanierer GA Europe zusammengetan habe, teilte Metro am Mittwoch in Düsseldorf mit. Der Konzern betreibt in Belgien 17 "Makro"-Supermärkte mit 2.000 Mitarbeitern, die sich an Endverbrauchende richten.
Zur Belgien-Tochter gehören auch der unter "Metro" betriebene Großhandel im Nachbarland sowie ein Lebensmittel-Lieferdienst. Der Käufer bekommt von Metro noch rund 150 Mio. Euro "Mitgift". Metro hofft, dass sich das operative Ergebnis (EBITDA) mit dem Verkauf um rund 20 Mio. Euro im Jahr verbessert. An der Prognose für 2021/22 ändere sich nichts.
Rückläufige Umsätze seit Jahren
Über die Jahre habe Metro einen "relevanten dreistelligen Millionenbetrag" in die Expansion und die Neugestaltung des Belgien-Geschäfts gesteckt, hieß es in der Mitteilung. Trotzdem leide Makro Cash & Carry Belgien seit Jahren unter rückläufigen Umsätzen und schreibe wegen des scharfen Wettbewerbs Verluste. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 standen einem Umsatz von 646 Mio. Euro operativ rote Zahlen zu Buche. Die Immobilien an elf der belgischen Standorte - mit Ausnahme von Lüttich - bleiben bei Metro.
Wenig über neuen Eigentümer bekannt
Über den neuen Eigentümer Bronze Properties mit Sitz in Luxemburg ist wenig bekannt. Sein operativer Partner GA Europe sitzt in München und gehört zur US-Investmentbank B. Riley. Das Unternehmen ist auf Sanierung und Abwicklung von Einzelhändlern, etwa durch die Schließung von Filialen und den Abverkauf der Warenbestände, spezialisiert. Mit dem Versuch, die Österreich-Tochter des Schweizer Modehändlers Charles Vögele zu retten, war GA Europe gescheitert.
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