Metaller: "Die haben uns verarscht"

2000 Betriebsräte machen ihrem Ärger über die Haltung der Arbeitgeber bei der Metallerlohnrunde Luft
Gewerkschaft setzt Arbeitgebern für Rückkehr an den Verhandlungstisch Ultimatum.

Die Gewerkschaften Pro-Ge und GPA legen einen Zahn zu: Sagt der Fachverband der Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI) nicht bis Freitag 9 Uhr Verhandlungen ohne Vorbedingungen für den 5. Oktober zu, greifen die Arbeitnehmervertreter zu Kampfmaßnahmen. Konkret: Ab 7. Oktober werden als erster Schritt österreichweit Betriebsversammlungen abgehalten. Das beschloss am Dienstag eine Versammlung von rund 2000 Betriebsräten der Branche in Wien. Die Gewerkschaft sei, ließen Metaller-Chef Rainer Wimmer und GPA-Chefverhandler Rudolf Wagner am Dienstag wissen, notfalls auch zum Streik bereit.

Auch GPA-Chef Wolfgang Katzian stellte den Unternehmern die Rute ins Fenster: Lohnverhandlungen könne es nur auf Augenhöhe mit dem Sozialpartner geben, "wenn es die nicht gibt, werden wir sie uns erkämpfen".

Abbruch in Runde eins

Der FMMI hatte die Verhandlungen am vergangenen Donnerstag nach vier Stunden abgebrochen. Der Branche gehe es schlecht, sie habe eine Milliarde Euro Umsatz verloren, ein Drittel der 1200 Unternehmen schreibe rote Zahlen. Daher müsse vor den Verhandlungen klargestellt werden, ob die im Regierungsübereinkommen angekündigte vereinbarte 6. Urlaubswoche nach 25 Jahren Arbeit und weitere Arbeitszeitmaßnahmen zulasten der Unternehmen umgesetzt würden.

Die Gewerkschaft sieht "die Sozialpartnerschaft mit Füßen getreten". Der Eklat sei, kritisiert Metaller-Chef Rainer Wimmer, genau geplant gewesen, die Arbeitgeber hätten gar nicht die Absicht gehabt zu verhandeln. Wimmer: "Die haben uns verarscht."

6. Urlaubswoche

FMMI-Obmann Christian Knill beharrt trotz des Ultimatums auf der Klarstellung der Regierung, ob das Arbeitszeitpaket kommt: "Wenn da weitere Belastungen auf uns zukommen, müssen wir das in den Verhandlungen einplanen." Allerdings holte er sich mit einem Gesprächswunsch von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) und Sozialminister Rudolf Hundstorfer eine Abfuhr. Beide betonten, dass sie sich nicht in Lohnverhandlungen einmischen wollten. Mitterlehner ist allerdings gegen die 6. Urlaubswoche.

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