Mega-Pleite Wienwert Holding: Gläubiger fordern 79 Millionen Euro

Mega-Pleite Wienwert Holding: Gläubiger fordern 79 Millionen Euro
Das Forderungsvolumen der geschädigten Anleihezeichner wird mit rund 35,3 Millionen Euro beziffert. Sie müssen mit einem Totalverlust rechnen.

Der Bankrott des umstrittenen Immobilienentwicklers Wienwert Holding AG, auch WW Holding AG, fällt schlimmer aus als erwartet. Bis zur Prüfungstagsatzung am Dienstag am Wiener Handelsgericht haben rund 150 Gläubiger Forderungen in der Höhe von rund 79 Millionen Euro angemeldet. Darin enthalten ist das Forderungsvolumen der geschädigten Anleihezeichner in Höhe von 35,3 Millionen Euro. Das bestätigt Christoph Vavrik vom Gläubigerschutzverband KSV1870 dem KURIER.

"Die Forderungen der rund 900 Anleihegläubiger wurden en bloc in Form von zwei Forderungsanmeldungen von den vom Handelsgericht Wien bestellten beiden Kuratoren Susi Pariasek und Georg Freimüller geltend gemacht", heißt es dazu vom KSV1870. "Die Sanierungsbestrebungen des Schuldnerunternehmens sind rasch nach Insolvenzeröffnung gescheitert und wurde das als Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnete Insolvenzverfahren mit gerichtlichem Beschluss vom 15. Februar 2018 in ein Konkursverfahren umgewandelt."

Insolvenzverwalter Norbert Abel ist seither mit der konkursmäßigen Abwicklung des Schuldnerunternehmens befasst. Diese wird aus heutiger Sicht aufgrund der Komplexität des Verfahrens noch einige Zeit in Anspruch nehmen. "Ob es überhaupt zu einer Quotenverteilung an die Gläubiger kommen wird, ist derzeit völlig ungewiss", heißt es weiter. "Nach KSV1870-Einschätzung wird die Quote selbst im besten Fall lediglich ein geringes Ausmaß erreichen können und ist bei realistischer Betrachtung auch ein Totalausfall nicht gänzlich auszuschließen."

Laut Gerhard Weinhofer von Creditreform wird das Verfahren noch fünf bis sieben Jahre dauern. "Man wartet aber noch auf die Gutachten", sagt Weinhofer zum KURIER.  "Es wird intensiv geprüft, ob man mit Klagen auf Organhaftung und Schadenersatz sowie mit Anfechtungsklagen doch noch eine Quote für die Gläubiger erreichen kann."

Neben dem Insolvenzverfahren über das Vermögen der WW Holding AG wurden zwischenzeitig über zehn weitere Konzerngesellschaften, insbesondere auch über das Vermögen der Wienwert AG, Konkursverfahren eröffnet.

 

 

Kommentare