Mediamarkt will mit neuem chinesischen Eigentümer kräftig wachsen

Ceconomy CEO Deissner in Duesseldorf
Chinesische JD.com will Amazon und Alibaba in Europa die Stirn bieten. Leichtes Umsatzplus im abgelaufenen Jahr.

Die Mediamarkt-Konzernmutter Ceconomy will mit dem neuen chinesischen Eigentümer JD.com sein Online-Geschäft in Europa kräftig ausbauen und den Wachstumskurs beschleunigen. Profitieren will der deutsche Elektronikhändler vor allem vom Logistik- und Zustell-Knowhow der Chinesen, die in China jede Ware binnen 24 Stunden liefern könnten. 

„Über die Partnerschaft haben wir Zugriff auf Technologien, auf weltweit führendes Einzelhandelswissen und auf Lieferketten, die weltweit ihresgleichen suchen“, betonte Ceconomy-Chef Kai-Ulrich Deissner bei der Bilanz-Pressekonferenz am Mittwoch. 

Die Übernahme durch JD.com soll nach Zustimmung der Kartellbehörden im ersten Halbjahr 2026 endgültig besiegelt werden. JD.com hat sich bereits eine Gesamtbeteiligung von 85,2 Prozent an den Düsseldorfern gesichert. "Die Partnerschaft wird uns noch stärker machen", betonte Deissner. 

Gemeinsam mit den bestehenden Ceconomy-Filialen in elf Ländern will JD.com Mitbewerbern wie Amazon und Alibaba in Europa die Stirn bieten. Letztlich will der im Online-Handel groß gewordene Konzern Ceconomy von der Börse nehmen. 

Umsatz- und Ergebnisplus  

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 konnte Ceconomy Umsatz und operativen Gewinn in die Höhe schrauben. „Dieses Jahr macht uns stolz, wir sind am richtigen Weg“, bilanzierte Deissner. Der Umsatz legte um 5,7 Prozent auf 23,1 Mrd. Euro zu. Vor allem das Online-Geschäft konnte mit 13,3 Prozent kräftig zulegen. Das bereinigte Ebit stieg im Vergleich zum Vorjahr um 72 Mio. Euro auf 378 Mio. Euro.

Nur Mini-Wachstum in Österreich

Mediamarkt Österreich konnte den Umsatz um 0,6 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro steigern. Flächenbereinigt betrug das Plus 0,3 Prozent. "Trotz gedämpfter Konsumstimmung und einer anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Gesamtlage ist es uns gelungen, den Umsatz stabil zu halten und Ergebniswachstum zu erzielen", sagte der Chef von MediaMarkt Österreich und Schweiz, Jan Niclas Brandt, gegenüber der APA

Man habe "die Nummer-1-Position" in Österreich behauptet und "strategisch wichtige Initiativen für den Ausbau des Service- und Online-Geschäfts auf den Weg gebracht". Die Mitarbeiterzahl von Mediamarkt Österreich sank per Ende September leicht von 2.447 auf 2.405. Es gibt insgesamt 56 Standorte.

Für das bereits laufende Geschäftsjahr 2025/26 zeigte sich Deissner optimistisch. Die Black-Week sei ein voller Erfolg gewesen, vor allem alles rund um Computer und kleinere Küchengeräte waren gefragt. Für das Gessamtjahr stellt das Management stellt bei einem moderaten Umsatzanstieg einen bereinigten operativen Gewinn (Ebit) von rund 500 Millionen Euro in Aussicht. 

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