Media-Saturn-Mutter Ceconomy zahlt erneut keine Dividende

Die Österreich lieben ihre Münzen und Scheine.
Der Mutterkonzern von Media Markt und Saturn will nun mit einem Sparprogramm gegensteuern.

Die Aktionäre der kriselnden Elektronikhandelsholding Ceconomy warten vergeblich auf eine Dividende. Der Mutterkonzern von Media Markt und Saturn habe beschlossen, zur Stärkung des Eigenkapitals auch für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018/19 auf eine Ausschüttung zu verzichten, teilte Ceconomy am Dienstag mit.

Der operative Gewinn stagnierte im vergangenen Geschäftsjahr ebenso wie der Umsatz. "Mir ist vollkommen klar, dass dieses Ergebnisniveau in Zukunft nicht unser Anspruch sein kann", räumte Ceconomy-Chef Bernhard Düttmann im Geschäftsbericht ein. Das Unternehmen müsse die Profitabilität steigern. Dies sei es den Anteilseignern schuldig.

Ceconomy will nun mit einem Sparprogramm gegensteuern. Dadurch sollen die Erträge wieder steigen. Ceconomy wolle im laufenden Geschäftsjahr 2019/20 ein leichtes Wachstum des währungsbereinigten Gesamtumsatzes erzielen.

Der operative Ertrag (Ebit) solle - ohne Berücksichtigung von Ergebnissen der französischen Beteiligung Fnac Darty - zwischen 445 und 475 Mio. Euro liegen. Im Vorjahr lag diese Kennzahl bei 402 Mio. Euro.

Mehrere Gewinnwarnungen

Ceconomy war im Sommer 2017 in die Unabhängigkeit gestartet, als der damalige Metro-Konzern aufgespalten wurde. Doch dann folgten Pleiten, Pech und Pannen. Mehrere Gewinnwarnungen und Wechsel an der Führungsspitze folgten, zuletzt wurde der nur für rund acht Monate amtierende Ceconomy-Chef Jörn Werner geschasst.

Im Oktober wurde Aufsichtsrat Bernhard Düttmann erneut an die Ceconomy-Spitze berufen, er ist für ein Jahr bestellt. Er muss das Geschäft nun gemeinsam mit MediaMarktSaturn-Chef Ferran Reverter wieder in die Spur bekommen - und Lösungen für die Beilegung des Dauer-Zwists mit dem Minderheitseigner der Elektronikhandelskette finden, der Familie Kellerhals.


Wettbewerb mit Amazon

Ceconomy steht in erbittertem Wettbewerb mit Online-Händlern wie Amazon. Aber auch hausgemachte Probleme bremsen den Konzern: Die Holding und die Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn sind komplex aufgestellt, es existieren noch viele Doppel-Strukturen.

Der frühere Chef der Düsseldorfer Holding, Werner, war Insidern zufolge unter anderem an einem Machtkampf mit Reverter gescheitert. Dieser gebietet über die zentrale Ceconomy-Beteiligung Media Markt und Saturn mit etwa 62.000 Mitarbeitern, über 1000 Märkten und einem Jahresumsatz von rund 21,5 Mrd. Euro.

Einkauf und Logistik müssten zentraler aufgestellt und komplexe Strukturen vereinfacht werden, hatten Analysten immer wieder gefordert.

"Unsere wichtigste und dringendste Aufgabe ist es weiterhin, das Geschäftsmodell des Ceconomy-Konzerns weiterzuentwickeln", betonte Düttmann. Dieses müsse "viel konsequenter als bisher an den Bedürfnissen der Kunden" ausgerichtet werden.

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