MediaMarktSaturn unterbricht Gespräche für Türkei-Zukauf

Media-Markt-Filiale in Conthey bei Sion, Schweiz.
Europas größte Elektro-Handelskette soll Einstieg bei Konkurrenten überdacht haben - wegen Verfalls türkischer Lira.

Europas größte Elektronikhandelskette MediaMarktSaturn hat Insidern zufolge die Gespräche über einen Einstieg beim türkischen Konkurrenten Teknosa auf Eis gelegt. Die Tochter der Holding Ceconomy ziehe damit auch Konsequenzen aus der durch den Verfall der Landeswährung Lira entstandenen wirtschaftlichen Lage, sagten Insider der Nachrichtenagentur Reuters.

Der deutsche Konzern wolle nun die Bewertung von Teknosa-Anteilen überdenken, sagte einer der Insider. Die Pläne für einen Einstieg seien aber erst einmal nur zu den Akten gelegt und könnten zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf den Tisch kommen. Eine Ceconomy-Sprecherin wollte die Angaben nicht kommentieren, Teknosa und die Muttergesellschaft Sabanci Holding reagierten zunächst nicht auf entsprechende Anfragen.

Türkischer Markt angeschlagen

Ceconomy-Chef Pieter Haas hatte erst Mitte August gesagt, er glaube weiter an den türkischen Markt. MediaMarkt und Saturn betreiben in Europa über 1.000 Märkte, in der Türkei sind es 69 Filialen. Haas zufolge wächst die Kette dort rasant. Wegen der wirtschaftlichen Entwicklung der Türkei überprüfe der Konzern aber, ob es Sinn ergebe, in dem Land weiter im bisherigen Tempo zu expandieren.

Der türkische Elektronikmarkt wird von einheimischen Ketten dominiert. Sie leiden unter der sinkenden Lira und den dadurch steigenden Preisen für Importe. Teknosa verfügt in dem Land über 207 Filialen. Die Kette schrieb im ersten Halbjahr einen Verlust.
 

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