Mahrer wird OeNB-Präsident, Barbara Kolm Vize-Präsidentin

Mahrer wird OeNB-Präsident, Barbara Kolm Vize-Präsidentin
Wirtschaftsliberale Kolm leitet das Hayek-Institut. WKÖ-Chef Mahrer: "Freue mich über das Vertrauen in mich".

Nun ist es offiziell: Wie der KURIER bereits gestern berichtet hat, wird Wirtschaftskammer-Präsident Harald (45) ab 1. September als neuer Präsident der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) Claus Raidl ablösen. Der Ministerrat hat heute zudem Barabara Kolm, Präsidentin des Friedrich August von Hayek Instituts, zur Vize-Präsidentin bestellt. Sie wird Max Kothbauer nachfolgen.

Zu neuen Mitgliedern im Generalrat der Nationalbank werden außerdem der Finanz- und Immobilienexperte Christoph und der Banker Stephan Koren bestellt. Er ist Generaldirektor der immigon und Aufsichtsratsvorsitzender bei Wüstenrot. Dies teilte das Finanzministerium am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Die Funktionsperiode von Claus Raidl als OeNB-Präsident und Max Kothbauer als OeNB-Vizepräsident läuft per 31. August 2018 aus. Traunig übernimmt das Mandat von Dwora Stein, das ebenfalls Ende August ausläuft. Koren folgt auf August Astl, dessen Mandat mit 7. September endet.

Löger lobt Mahrer

"Es ist erfreulich, dass wir für diese verantwortungsvollen Positionen solch ausgewiesene Persönlichkeiten gewinnen konnten. Ich bin überzeugt, dass Präsident Harald Mahrer und der Generalrat seine Aufgabe im Sinne einer unabhängigen Oesterreichischen Nationalbank bestens erfüllen werden und freue mich auf die Zusammenarbeit für eine fortschrittliche Geldpolitik", so Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP).

"Ich freue mich über das Vertrauen, das der Finanzminister und die gesamte Bundesregierung in mich haben. Gemeinsam mit meinen Kollegen im Generalrat werde ich mich selbstverständlich für eine stabile Währungspolitik und einen stabilen Finanzmarkt einsetzen. Beides ist wichtig für die positive Entwicklung unseres Wirtschaftsstandortes, für unserer Betriebe und für die Zukunft deren Mitarbeiter und Familien", so Mahrer ein einer ersten schriftliche Stellungnahme gegenüber der APA.

"Ich wünsche mir, dass nicht ständig Realwirtschaft und Finanzwirtschaft gegeneinander ausgespielt werden. Wirtschaft ist unteilbar und daher auch ganzheitlich zu betrachten. Und natürlich bringe ich sehr gerne meine wirtschaftspolitische Erfahrung in das Aufsichtsgremium ein", so Mahrer weiter.

Dem Generalrat obliegt die Überwachung jener Geschäfte, die nicht in den Aufgabenbereich des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) fallen. Der Generalrat ist somit mit dem Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft vergleichbar. Für dieses wichtige Gremium kommen daher nur erfahrene Personen in Frage, die auch leitende Persönlichkeiten des praktischen Wirtschaftslebens sowie Rechts- oder Wirtschaftswissenschafter sein sollen, betont das Finanzministerium.

 

Mahrer wird OeNB-Präsident, Barbara Kolm Vize-Präsidentin

Zur Person

Barbara Kolm (54) ist Präsidentin des Friedrich August v. Hayek Instituts und Direktorin des Austrian Economics Center (AEC).

Zuvor arbeitete Kolm in der Privatwirtschaft und als Assistentin an der Universität Innsbruck. Sie hält eine Gastprofessur an der Universität Podgorica in Montenegro und ist selbstständige Unternehmensberaterin.

Kolms Publikationen beschäftigen sich mit marktwirtschaftlichen Lösungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Sicherung des Arbeits- u. Wirtschaftsstandortes und Armutsbekämpfung, sowie mit der Lehre der Österreichischen Schule der Nationalökonomie, heißt es auf der Homepage des Instituts.

Ihre Vortrags- und Lehrtätigkeit an Universitäten und bei internationalen Konferenzen behandeln Themen wie die Zukunft Europas, Globalisierung, Finanzmarktkrise, Deregulierung und Wettbewerb.

Kolm ist laut Firmencompass Vorstand der Triple-A-Rating AG, die aus einem Direktmarketing Unternehmen hervorgegangen ist. Sie gehört zudem seit diesem Jahr dem Aufsichtsrat der ÖBB und der ÖBB-Infrastruktur AG sowie dem Aufsichtsrat der Eigentümergesellschaft der börsennotierten Vienna Insurance Group (VIG) an. Sie wurde von der Regierung auch in den Universitätsrat der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) entsandt.

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