Lufthansa und Verdi gehen im Tarifstreit in Schlichtung

Lufthansa und Verdi gehen im Tarifstreit in Schlichtung
Welche Flughäfen betroffen sind, blieb zunächst unklar. Das Lufthansa-Kabinenpersonal streikt am Mittwoch bis 23 Uhr in München.

Im Tarifstreit der AUA-Mutter Lufthansa mit der Gewerkschaft Verdi über mehr Geld für das Bodenpersonal streben nach Angaben der Lufthansa die Tarifparteien eine Schlichtung an. Auch die jüngste Verhandlungsrunde sei ohne Ergebnis geblieben, teilte die Lufthansa am Donnerstag mit. "Beide Seiten wollen ein Schlichtungsverfahren vereinbaren."
 

Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky erklärte die Verhandlungen für gescheitert und bestätigte, die Gewerkschaft biete der Lufthansa eine Schlichtung an. Dafür stellt Verdi aber Bedingungen: So müsse der Arbeitgeber zusagen, bis Ostersamstag in der Schlichtung, für die beide Seiten Vermittler berufen, zu einem Ergebnis zu kommen und das dann anzuerkennen.

10 Prozent Tariferhöhung

Verdi werde ab Anfang nächster Woche unter den Mitgliedern eine Urabstimmung abhalten, die den Weg zu einem unbefristetem Erzwingungsstreik freimachen würde. Die Lufthansa habe ihr Angebot während der letzten beiden Verhandlungstage nicht verbessert, kritisierte Reschinsky. Das wären zehn Prozent Tariferhöhung bei 28 Monaten Laufzeiten neben einer Inflationsprämie. Verdi fordert für die rund 25.000 Beschäftigten am Boden 12,5 Prozent mehr Geld, mindestens 500 Euro, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie einen Inflationsausgleichsprämie von 3.000 Euro.

Noch kein Abschluss

Trotz Annäherung habe es zu einem Abschluss noch nicht gereicht, erklärte Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann. "Gemeinsam wollen wir nun mit Hilfe einer Schlichtung die offenen Punkte klären, um dann eine Einigung zu erzielen." Bei der Lufthansa laufen unterdessen noch Verhandlungen zur Bezahlung der knapp 20.000 Flugbegleiter bei der Hauptmarke und bei der Regionaltochter Cityline.

Weitere Streiks nicht vom Tisch

"Das Schlichtungsverfahren soll schnellstmöglich geschlossen werden und während der Schlichtung soll eine Friedenspflicht bestehen", erklärte die Lufthansa. Ob weitere Streiks nun vom Tisch sind, macht Verdi aber davon abhängig, ob sich die Lufthansa auf die Bedingungen für die Schlichtung einlässt und diese zustande kommt. Die Beschäftigten hatten in den vergangenen Wochen zwei Mal die Arbeit niedergelegt, um das Unternehmen unter Druck zu setzen. Der überwiegende Teil der Lufthansa-Flüge wurde gestrichen, jedes Mal mussten deshalb rund 100.000 Reisende ihre Pläne ändern.

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