Lohnverhandlungen: "Wird heuer zach“

Lohnverhandlungen: "Wird heuer zach“
Die Metaller gehen am 19. September in die erste Runde bei den Kollektivverträgen.

"Das wird heuer zach“, bringt Rainer Trefelik die Ausgangssituation der bevorstehenden Herbstlohnrunde auf den Punkt. Damit spricht der Arbeitgeber-Chefverhandler für den Handels-KV wohl auch der Gewerkschaft aus der Seele.

Noch haben die Verhandlungen gar nicht begonnen (die Metaller starten am 19. September), doch die ersten Arbeitnehmervertreter pochen bereits auf hohe Abschlüsse. So stellt sich Rainer Wimmer von der Gewerkschaft Pro-Ge eine "rollierende Inflation“ von sechs bis sieben Prozent als Verhandlungsbasis vor. Wimmer kämpferisch: "Wir werden ganz sicher nicht unter dieser Inflationsrate abschließen, sondern im Gegenteil, wir werden einen Reallohnzuwachs verhandeln.“

Toxischer Mix

Wie üblich werden die Arbeitgeber bremsen. Nicht nur bei den Metallern, in allen Branchen. Argumentiert wird, dass die Inflation auch auf den Firmenbudgets schwer lastet. "Die Energiekosten sind gestiegen, mit den Indexanpassungen werden die Mieten nach oben geschraubt, der Wertverfall des Euro macht Importware teurer“, so Trefelik.

Bei einem Modehändler seien die jährlichen Stromkosten etwa von 150.000 auf 700.000 Euro gestiegen. "Damit ist das Jahresergebnis auch schon wieder weg.“ Wer jetzt nach hohen Abschlüssen in Folge der Teuerung ruft, dürfe zudem nicht ausblenden, dass es bereits Entlastungspakete gegeben hat.

Basis für die Kollektivvertragsverhandlungen sind traditionell die Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate und der Produktivitätszuwachs.

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