Ab September Corona-Testprogramm auch für Gastronomie

ÖVP-Ministerin Elisabeth Köstinger
Bundesministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Branchenvertreter informierten über neue Bestimmungen.

Tourismusministerin Elisabeth Köstinger hat am Donnerstag über neue Maßnahmen der Gastronomie- und Tourismusbranche im Umgang mit der Corona-Pandemie informiert.

Im Zuge der Corona-Krise wurden bisher mehr als 115.000 Testungen in rund 2.600 Tourismusbetrieben in ganz Österreich durchgeführt. Die Tests sollen weiter ausgeweitet werden: Ab 1. September 2020 können sich neben Beschäftigten gewerblicher Beherbergungsbetriebe auch jene von Gastronomiebetrieben, Campingplätzen und Jugendherbergen und regelmäßig testen lassen.

Coronatests kommen ab September auch für die Gastronomie

Die Rückmeldung der Betriebe, in denen getestet wird, sei bislang sehr positiv. Im Herbst und Winter kommen laut Ministerin Köstinger neue Herausforderungen auf die Branchen zu.

In Planung sind auch weitere Ausweitungen, unter anderem für Fremdenführer, Reisebegleiter und Skilehrer. Die Kapazität des Programms umfasst insgesamt 65.000 Tests pro Woche. Eine gesonderte Auswertung der Tests aus dem bisherigen Präventionsprogramm gibt es laut Köstinger nicht.

Die Bereitschaft der Betriebe, an den Tests mitzumachen ist stark gestiegen, so Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des Fachverbandes Hotellerie. Es gehe um die Sicherheit, aber auch um das Image als Tourismusland.

Mario Pulker, Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der Wirtschaftskammer, geht davon aus, dass auch die Mitarbeiter die freiwilligen Tests gut annehmen werden.

Gästelisten

Angesprochen auf die Verpflichtung, in der Gastronomie eine Gästeliste zu führen, sagte Pulker, es gebe damit "grundsätzlich kein Problem". Die Frage sei allerdings eine der Praktikabilität, etwa wenn Gäste aus Missmut falsche Angaben machen, wie das in der Schweizer beispielsweise der Fall ist. Es müsse Lösungen geben, etwa Gasterhebung mittels einer Handy-App. Das würde auch Konflikten mit Gästen vorbeugen.

Köstinger sprach der Branche ihre "vollste Unterstützung" aus, die Verantwortung könne nicht alleine bei den Betrieben liegen. Wie eine Lösung ausschauen könnte, ließ Köstinger offen. Nur so viel: "Wir haben jetzt den Vorschlag des Gesundheitsministeriums vorliegen, der ist in Begutachtung. Wichtig ist, dass nicht den Unternehmen allein die Verantwortung übertragen wird, das auch zu administrieren", so die Politikerin, die auch an eine "schmale Gratwanderung beim Datenschutz" erinnerte.

Registrierung und Informationen

Interessierte Unternehmer können sich auf www.oesterreich.gv.at registrieren, Testungen werden bundesweit in 19 Laboren durchgeführt. Die Abstrichnahme erfolgt vor Ort im Betrieb, bei mobilen Stationen oder auch bei niedergelassenen Ärzten. Die Kosten werden vom Bund mit max. 85 Euro pro Testung gefördert.

Details zum Testangebot wie auch aktuelle Testungszahlen stehen auf der Plattform www.sichere-gastfreundschaft.at zur Verfügung.

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