Lettland, Finnland und Estland schaffen Gas-Binnenmarkt

Abschnitt der Pipeline "Balticconnector" in Inkoo, Finnland.
Möglich wird der Deal dank einer 77 Kilometer langen Pipeline zwischen Estland und Finnland durch die Ostsee.

Lettland, Estland und Finnland haben zum Jahreswechsel einen Binnenmarkt für Gas geschaffen. Seit dem 1. Jänner 2020 entfallen damit Gebühren für Gaslieferungen zwischen den drei EU-Ländern im Nordosten Europas. Finnland hat damit zugleich seinen Gasmarkt liberalisiert und öffnet ihn für den freien Wettbewerb.

Infrastrukturell ermöglicht wird der Binnenmarkt durch die Mitte Dezember eröffnete Gaspipeline "Balticconnector" zwischen Estland und Finnland. Über die 77 Kilometer lange Verbindung am Boden der Ostsee erhält nun Finnland indirekt Zugang zum unterirdischen Gasspeicher im lettischen Incukalns, um seinen Bedarf an Erdgas zu decken.

Verbindung zwischen Litauen und Polen

Die Schaffung eines Binnenmarktes wurde von den baltischen Staaten, deren Gasnetz untereinander verbunden ist, seit einigen Jahren vorangetrieben. Damit soll der Wettbewerb auf dem regionalen Gasmarkt gefördert werden. Auch sollen die Diversifizierung der Gaslieferquellen und die Versorgungssicherheit erhöht werden.

Um die weiter noch stark von russischen Gaslieferungen abhängige Region an das westeuropäische Gasnetz anzubinden, muss nun noch eine Verbindung zwischen Litauen und Polen fertiggestellt werden. Das ist für 2021 geplant. Litauen ist bisher allerdings noch nicht Teil des Binnenmarkts.

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