Lehrer-Pensionsfonds setzt auf Zalando
Die junge Berliner Zalando-Gruppe holt sich vom kanadischen Lehrer-Pensionsfonds OTPP (Ontarios Teacher’s Pension Plan) Geld für weiteres Wachstum. Die Kanadier sind mit zwei Prozent beim Modeversandhändler eingestiegen. Details zur Kapitalerhöhung wurden nicht genannt. Insgesamt soll Zalando eine Kapitalaufstockung um vier Prozent planen – ob das Geld von OTPP kommt, ist noch offen. Die beiden größten Zalando-Gesellschafter, die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik und der European Founders Fund der Investoren-Brüder Samwer, haben bei der Kapitalerhöhung gepasst. Ihre Anteile verwässerten auf 36,5 von 37 Prozent, bzw. auf 17 von 18 Prozent. Der dänische Modeunternehmer Anders Holch Povlsen hält dagegen konstant zehn Prozent. Ebenfalls mit einigen Prozenten am Unternehmen beteiligt ist die Tengelmann-Gruppe der deutschen Handelsfamilie Haub, die in Österreich mit der Baumarktkette Obi und dem Textildiskonter Kik vertreten ist.
Zalando macht den alt eingesessenen Branchenriesen wie der Hamburger Otto-Gruppe gehörig Konkurrenz. Gerade einmal fünf Jahre nach der Gründung verkauft das Berliner Start-up bereits in 14 europäischen Ländern Schuhe, Mode und Accessoires. Dank der zügigen Erschließung neuer Märkte verdoppelte sich der Umsatz im vergangenen Jahr auf 1,15 Milliarden Euro. Die Kehrseite der schnellen Expansion: Wegen der hohen Anlaufkosten schreibt das Unternehmen hohe Verluste – im Vorjahr in der Höhe von 80 Millionen Euro. Ein Börsegang bleibt nach eigenen Angaben mittelfristig ein Thema.
Der Internethandel mit Mode legt auch in Österreich rasant zu. Der Marktanteil der Onlinehändler liegt bereits bei acht Prozent. Im Vorjahr waren es 5,6 Prozent.
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