"Kupfer-Barometer" im roten Bereich
Der Kupferpreis gilt als Barometer für die Gesundheit der Weltwirtschaft. Wenn es also nach den aktuellen Notierungen ginge, müsste es der globalen Konjunktur ziemlich schlecht gehen. Der Kupferpreis ist auf den niedrigsten Stand seit Juni 2010 gefallen - und es wird befürchtet, dass er weiter in den Keller sackt.
China als Schlüssel
Der Abschwung am Kupfermarkt hat allerdings viel mit China zu tun: Zum einen lässt die Nachfrage aus der zweitgrößten Volkswirtschaft nach, zum anderen wird in China kräftig mit dem Industriemetall spekuliert.
Überall wird Kupfer gebraucht. Sei es in technischen Geräten, Rohren, Leitungen oder im Maschinenbau. Boomt die Wirtschaft und wird viel produziert, steigt der Preis. Rund 40 Prozent der weltweiten Nachfrage nach Kupfer stammen aus China, wo das Wachstum in diesem Jahr auf 7 oder 7,5 Prozent fallen dürfte - den niedrigsten Stand seit den 90er Jahren.
Das Vertrauen am Markt wurde zuletzt noch durch schlechte Daten für die Industrieproduktion und Exporte erschüttert, die auf eine weitere Abschwächung der chinesischen Konjunktur hindeuten. Insofern fühlt "Doktor Kupfer" eher China den Puls. So mahnt auch eine Analyse von Capital Economics, nicht zu viel in den Abschwung am Kupfermarkt hineinzulesen: "Wir wären vorsichtig, den jüngsten Rückgang im Kupferpreis als Warnzeichen für größere Probleme in der Weltwirtschaft zu interpretieren."
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