Waffenproduktion: Kiew schließt Vertrag mit siebentgrößtem Rüstungskonzern

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij sitzt im Büro bei einem Videocall mit der Führung von BAE Systems im Mai in Kiew. 
Der ukrainische Präsident Selenskij empfing die Führung von BAE Systems. Waffen des Unternehmens seien bereits im Ukraine-Krieg im Einsatz.

Die Ukraine hat mit dem größten britischen Rüstungsunternehmen BAE Systems einen Vertrag zur gemeinsamen Waffenproduktion unterzeichnet. Präsident Wolodymyr Selenskij sagte bei einem Treffen mit der BAE-Fühung am Donnerstag in Kiew, dass Waffen des Unternehmens bereits in der Ukraine im Einsatz seien. Er nannte Artilleriegeschütze der Typen L119 und M777 sowie den Schützenpanzer CV90.

Die ukrainische Regierung plant nach eigenen Angaben, eine gemeinsame Produktion der leichten L119-Geschütze im eigenen Land zu entwickeln. In diesem Kontext wurde bei dem Treffen auch eine Rahmenvereinbarung zur Kooperation bei Reparatur und Produktion dieser Waffen unterzeichnet.

BAE Systems ist siebentgrößter Rüstungskonzern der Welt

Nach Angaben des Ministeriums für strategische Industriebranchen hat BAE Systems im Land bereits ein Büro eröffnet und soll mit einheimischen Unternehmen die Waffenproduktion aufbauen. Mit einem Umsatz von rund 25 Milliarden US-Dollar (22,97 Mrd. Euro) im vergangenen Jahr gilt BAE Systems als siebentgrößter Rüstungskonzern der Welt.

➤ Informieren Sie sich über die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg in unserem Live-Ticker

Die Ukraine hat ihre Rüstungsproduktion zur Abwehr des russischen Angriffskriegs hochgefahren. Zugleich hofft sie, auch international ein großer Waffenproduzent zu werden. BAE Systems wolle Partner der Ukraine sein im Krieg um Freiheit und Unabhängigkeit sowie beim Aufbau einer starken Rüstungsindustrie, sagte Firmenchef Charles Woodburn.

Auch deutscher Waffenhersteller in Ukraine aktiv

Der deutsche Waffenhersteller Rheinmetall hat mit dem staatlichen ukrainischen Rüstungskonzern Ukroboronprom im Mai ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Dabei geht es zunächst um Reparatur und Wartung von deutschen Kampfpanzern in der Ukraine. In Zukunft wollen beide Seiten aber auch gemeinsam Panzer bauen.

Kommentare