Konjunkturstimmung im Euroraum verschlechtert sich weiter
Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum trübt sich weiter ein. Der vom Beratungsunternehmen Sentix erhobene Konjunkturindikator fiel von September auf Oktober um 6,5 Punkte auf minus 38,3 Zähler, wie Sentix am Montag in Frankfurt mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Mai 2020. Sowohl die Konjunkturerwartungen als auch die Lagebewertung trübten sich deutlich ein.
"Die Konjunktur in der Eurozone befindet sich weiter im Absturz", kommentierte Sentix das Ergebnis. "Die anhaltenden Unsicherheiten über die Gas- und Energielage im Winter sind durch den Anschlag auf die Nordstream-Pipelines nicht kleiner geworden." Zu den ökonomischen Sorgen komme das Risiko einer Ausweitung des Ukraine-Kriegs hinzu. Auch global gebe es nur wenig Grund zur Hoffnung. "Einzig in China scheint es sich aktuell etwas zu stabilisieren."
Der Sentix-Indikator basiert auf einer Umfrage unter Finanzmarktteilnehmern und ist damit in etwa vergleichbar mit den ZEW-Konjunkturerwartungen. Analysten messen der Umfrage Bedeutung zu, weil sie früh im jeweiligen Berichtsmonat veröffentlicht wird und damit Hinweise auf andere Indikatoren wie das Ifo-Geschäftsklima liefern kann. Die Umfrage wurde vom 6. bis 8. Oktober unter 1.331 Investoren durchgeführt, davon 249 institutionelle Anleger.
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