Konjunkturausblick zwischen kontrolliertem Sinkflug und Absturz

RBI-Chefökonom Peter Brezinschek
Noch herrscht Zuversicht, die vielen politischen Baustellen rund um den Globus zu lösen.

Die letzten sieben Rezessionen kamen überraschend – so auch die letzte im Jahr 2009. „Die Lage damals haben alle falsch eingeschätzt, auch wir“, sagt Peter Brezinschek, Chefökonom der Raiffeisen Bank International (RBI). Nun gebe es wieder eine Menge an Befürchtungen und Risiken, von Brexit über Handelskonflikte, Gelbwesten, Sanktionen gegen den Iran oder die Lage Italiens. Der große Vorteil aus Brezinscheks Sicht: „Wenn eine Rezession erwartet wird, kann man Gegenmaßnahmen setzen. Angesagte Rezessionen finden daher nicht statt“, gibt er sich zuversichtlich.

Daher bleibt die RBI vorerst auch für heuer bei einer Wachstumsprognose für Österreich von 1,7 Prozent, wobei dies die Obergrenze darstelle, wie der für die Eurozone zuständige Analyst Matthias Reith betont. Getragen werde diese Zahl vor allem vom inländischen Konsum, die Menschen im Land seien nach wie vor zuversichtlich; die Exporte würden sich noch auf gutem Niveau halten.

Aktienmärkte optimistisch

Ob der Abschwung zu einem kontrollierten Sinkflug oder doch zu einem Absturz wird, hängt laut Brezinschek vor allem davon ab, wie der Brexit und der Handelsstreit zwischen China und den USA enden. Die Aktienmärkte jedenfalls würden angesichts der jüngst gestiegenen Kurse mit guten Lösungen rechnen.

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