In der Luftfahrtbranche wundert man sich einigermaßen, dass eine Top-Managerin durch eine Ministeriums-Mitarbeiterin ersetzt wird. Elisabeth Landrichter ist seit 2013 im Klimaschutz-Ministerium unter Leonore Gewessler , sie ist Vize-Chefin der Verkehrssektion und Leiterin der Gruppe Luftfahrt. Gewessler bestellt Landrichter auf fünf Jahre. Co-Geschäftsführer ist Philipp Piber.
Etwas Management-Erfahrung bringt die Vize-Sektionschefin mit. Sie jobbte am Flughafen Wien, allerdings nicht in einer oberen Position und war in der Geschäftsführung des City Airport Train. Der CAT, eine Tochter von ÖBB und Flughafen, ist eher keine besondere Management-Herausforderung. Vom Ministerium war dazu keine Stellungnahme zu erhalten.
Hackl , die vor der Austro Control im Vorstand des ÖBB-Personenverkehrs war, wird mit Mai 2024 in den Aufsichtsrat wechseln, hört man. Eine Cooling-Off-Periode nach der Geschäftsführung muss zwar nur für den Aufsichtsratsvorsitz eingehalten werden, aber die Optik ist trotzdem nicht gut. Wenn Hackl für den Aufsichtsrat qualifiziert genug ist, warum dann nicht für eine Verlängerung als Geschäftsführerin, fragt man in der Luftfahrt-Szene.
Erfolgsbilanz
Die Managerin kann auf eine Erfolgsbilanz verweisen. Sie schaffte das Kunststück, die Kosten bei den stark gewerkschaftlich organisierten Fluglotsen ohne Aufstand zu senken und Privilegien abzubauen. Und pilotierte die Austro Control umsichtig durch die Corona-Krise. Zuletzt sollen sich sogar Betriebsrat und Gewerkschaft für Hackl eingesetzt haben.
Landrichter soll, hört man im Ministerium, von Noch-Generalsekretär Herbert Kasser favorisiert worden sein. Er ist der mächtigste Mann im Klima-Ministerium und geht mit Juni 2024 in den Vorstand der Asfinag, der KURIER berichtete.
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