Karstadt: Auch 20 Sportfilialen vor dem Aus, 5.000 Mitarbeiter betroffen

Karstadt: Auch 20 Sportfilialen vor dem Aus, 5.000 Mitarbeiter betroffen
Insiderberichten zufolge sollen bei der angeschlagenen Warenhauskette neben 62 Warenhäusern auch 20 Karstadt-Sports-Filialen schließen.

Bei der angeschlagenen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof sollen Insidern zufolge neben 62 der deutschlandweit 172 Warenhäuser auch rund 20 Filialen von Karstadt Sports schließen. Die Zahl stehe im Raum, letzte Verhandlungen zwischen Management und Arbeitnehmern zu den Plänen liefen noch, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

Damit steige auch die Zahl der von den Schließungsplänen betroffenen Mitarbeiter, hieß es weiter. Den Insidern zufolge stehen bei den Warenhäusern durch die Schließungspläne allein mindestens 5.000 Stellen auf der Kippe. Sprecher des Unternehmens und der Gewerkschaft Verdi waren zunächst nicht für Stellungnahmen zu erreichen.

Die Schließungspläne für die Warenhäuser sind Teil einer Einigung auf einen Sanierungstarifvertrag zwischen Management, Betriebsrat und Gewerkschaft Verdi, hatten Insider am Donnerstag gesagt. Für die Betroffenen solle es einen Sozialplan geben. Die detaillierten Pläne würden am Freitag gegen Mittag vorgestellt. Sie sollen dann auch der Gläubigerversammlung vorgelegt werden.

Galeria Karstadt Kaufhof kämpft in der Coronakrise ums Überleben, dem Konzern brechen die Umsätze weg. Der Warenhaus-Riese hatte Anfang April ein Schutzschirmverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet. Dieses gilt als Vorstufe der Insolvenz, folgt den gleichen Regeln und mündet oft in ein reguläres Insolvenzverfahren. Der Konzern gehört ebenso wie zahlreiche seiner Warenhaus-Immobilien der Signa-Holding des österreichischen Immobilien-Investors Rene Benko.

Bei dem Warenhaus-Riesen waren nach den bisherigen Plänen des gerichtlich bestellten Sachwalters Frank Kebekus und des Generalbevollmächtigten Arndt Geiwitz bis zu 80 der gut 170 Kaufhäuser vom Aus bedroht. Nun sollen den Insidern zufolge 62 Filialen schließen. Verdi hatte bereits erklärt, in den am Montag begonnenen Verhandlungen habe das Management pauschale Pläne für einen Abbau von zehn Prozent der Stellen vom Tisch genommen. Geiwitz und Kebekus wollen am 22. Juni den Gläubigern des Konzerns einen Insolvenzplan präsentieren.

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